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Reuige Steuersünder zahlen 100 Millionen Euro

Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern in Rheinland-Pfalz haben in den ersten drei Quartalen 2010 fast 100 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen gespült. "Wir sehen diese Summe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", teilte Finanzminister Carsten Kühl in Mainz mit. Zum einen könne der Staat das Geld sehr gut gebrauchen. "Zum anderen wird durch die vielen Selbstanzeigen deutlich, wie hohe Beträge bislang an der Allgemeinheit vorbeigeschleust wurden."
Steuersünder-CD; Bild: dpa
Nach dem Kauf der Steuersünder-CD stieg auch die Zahl der Selbstanzeigen in Rheinland-Pfalz.

Reuige Steuerhinterzieher zahlten von Anfang Januar bis Ende September 98,4 Millionen Euro bei den Finanzämtern ein. Nach Einschätzung der Oberfinanzdirektion Koblenz ist der Wert von 100 Millionen Euro aktuell schon überschritten. Die Zahl der Selbstanzeigen liegt laut einer Mitteilung des Finanzministeriums nach den ersten beiden Oktoberwochen bei 2390, davon 1764 wegen hinterzogener Kapitaleinkünfte.

Nachdem Nordrhein-Westfalen eine CD mit Informationen über Steuersünder in der Schweiz gekauft hatte, stieg die Zahl der Selbstanzeigen auch in Rheinland-Pfalz im ersten und zweiten Quartal 2010 stark. Zwar flachte diese Welle zuletzt etwas ab - es melden sich aber immer noch deutlich mehr Bürger als in den vergangenen Jahren. 2009 gab es insgesamt 303 Selbstanzeigen, 2008 waren es 323. Mit der Auswertung solcher Datenträger sei das Risiko, entdeckt zu werden, enorm gestiegen, betonte Kühl. "Es gibt immer mal wieder Angebote von Speichermedien: Festplatten, CDs, Sticks." Die Finanzverwaltung prüfe dann einen Ankauf.

 

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