Für den Schutz und die Entwicklung der Gewässer und der angrenzenden Auen stehen insgesamt 9,3 Millionen Euro zur Verfügung. „Das Projekt „Obere Ahr-Hocheifel“ mit seinem 3.287 Hektar großen Kerngebiet wird die Ahr und ihre Zuflüsse wieder naturnah mit ihren Auen verbinden und die Vielfalt der Lebensräume für Tiere und Pflanzen dauerhaft verbessern. Als vorbildliches Beispiel für die umfassende Renaturierung eines zusammenhängenden Gewässersystems und für das Miteinander von Naturschutz, Wasserwirtschaft und naturverträglicher Nutzung ist das Projekt von bundesweiter Bedeutung.“, sagte Prof. Jessel.
Das Vorhaben ergänzt das bisherige Engagement des Bundes für die Ahr in hervorragender Weise. Es grenzt unmittelbar an das gesamtstaatlich repräsentative Projekt „Ahr 2000“ in Nordrhein-Westfalen, welches im Jahr 2005 erfolgreich abgeschlossen wurde. Bereits 1979 wurde das Mündungsgebiet der Ahr in Rheinland-Pfalz mit Bundesmitteln gefördert, um dem natürlichen Wechselspiel von Niedrig- und Hochwasser mehr Raum zu geben.
Umweltministerin Höfken betonte: „Mit dem heutigen Tag sind die Finanzierung und der politische Wille gesichert, diese einmalige Flusslandschaft zu erhalten und ihr Potenzial für die Entwicklung ihrer Artenvielfalt auszuschöpfen.“ Das Projekt sei bereits jetzt vorbildhaft für eine funktionierende Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Interessenvertretern aus Naturschutz, Wasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft in einer Region – dies habe die erfolgreich abgeschlossene Planungsphase eindrucksvoll gezeigt. Die Ministerin hob insbesondere die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft hervor: „Gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben wird es gelingen, die von der Landnutzung geprägte Kulturlandschaft der Eifel langfristig zu erhalten.“
Zum Schutz und zur Entwicklung der Oberen Ahr und ihrer angrenzenden Auen sind bis zum Jahr 2021 neben dem Grunderwerb weitere Maßnahmen vorgesehen. Ufer- und Sohlverbau in den Gewässern werden entfernt, der naturnahe, gekrümmte Gewässerverlauf auf begradigten Strecken wiederhergestellt und Gewässerrandstreifen entwickelt und gesichert. Zudem werden Altarme und Auengewässer reaktiviert und Wanderbarrieren in den Nebenbächen beseitigt. Mit zusätzlichen Mitteln des Landes und des Kreises Ahrweiler werden Querbauwerke an der Ahr selbst entfernt. So wird die Durchgängigkeit der Ahr in Rheinland-Pfalz für Fische und andere Gewässerorganismen auf einer Länge von 70 km vollständig wiederhergestellt. Davon profitieren beispielsweise die stark gefährdete Äsche und der vom Aussterben bedrohte Lachs. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes Auenflächen wieder vernässt, nährstoffreiche Wiesen ausgemagert oder brachgefallene Flächen in extensive Nutzung genommen.
Landrat Dr. Pföhler: „Das Projekt ist ein großer Gewinn für die gesamte Region! Der Erhalt der einzigartigen Lebensräume steht im Vordergrund. Zugleich profitieren davon Landwirtschaft, Hochwasserschutz und Tourismus.“ Die Maßnahmen unterstützen eines der Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, nach dem Fließgewässer und ihre Auen in ihrer Funktion als Lebensraum bis 2020 soweit zu sichern sind, dass eine für Deutschland naturraumtypische Vielfalt gewährleistet ist.
Von den 9,3 Millionen Euro Gesamtfördersumme der Umsetzungsphase stellt der Bund 6,3 Millionen Euro aus seinem Förderprogramm „chance.Natur - Bundesförderung Naturschutz“ zur Verfügung. Weitere Finanzmittel werden vom Land Rheinland-Pfalz (2,1 Mio. Euro) und vom Kreis Ahrweiler (0,9 Mio. Euro) bereitgestellt, der die Trägerschaft für das Vorhaben übernommen hat.
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