"Über diese Nachricht freue ich mich ganz besonders, zeigt sie doch, dass Spitzenforschung in Rheinland-Pfalz sich im Wettbewerb behaupten kann. Schon zum zweiten Mal kommen rheinland-pfälzische Forscherinnen und Forscher mit ihrer Arbeit unter die Finalisten, was bereits ein großer Erfolg ist. Aber natürlich drücken wir den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Daumen, auch in der Endauswahl der dritten Runde zu punkten", freute sich Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. 24 Anträge waren eingereicht worden, 11 wurden davon ausgewählt.
Zur Abgabe eines Vollantrags aufgefordert wurde zum einen der von Mainz aus koordinierte, länderübergreifende "Cluster of Individualized Immunintervention" (CI3). An ihm sind auf rheinland-pfälzischer Seite neben der Johannes Gutenberg-Universität und der Universitätsmedizin Mainz unter anderem auch das Institut für Translationale Onkologie (TRON), das Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM), das Max-Planck-Institut für Polymerforschung und Unternehmen wie beispielsweise Boehringer Ingelheim und Ganymed beteiligt. Das Land unterstützt den Cluster finanziell beim Aufbau der Managementstrukturen. Eine wichtige Rolle kommt auch den hessischen Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft im Cluster zu. Mit seinem innovations- und wirtschaftsorientierten Ansatz wird dieser Cluster nicht nur Erfolge bei der Entwicklung von individualisierten Krebstherapiekonzepten erzielen. Der Cluster will auch dazu beitragen, in einer alternden Gesellschaft bezahlbare Medikamente zur Bekämpfung von Volkskrankheiten zu entwickeln. Zudem ist davon auszugehen, dass mit dem Cluster neue Arbeitsplätze und innovative Hightech-Unternehmen entstehen.
Zum anderen überzeugte der Energie-Cluster StoREgio der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Fokus dieses Clusters stehen intelligente, stationäre Energiespeichersysteme, bei denen die Energie vor Ort, z.B. in Wohnhäusern, in Windparks oder Gemeinden gespeichert wird. Sie sollen zukünftig die bisher eher zentralisierte Energieversorgung ablösen und dadurch insbesondere regenerativen Energien zu einem weiteren wirtschaftlichen Durchbruch verhelfen. Wesentliche Forschungsfragen, die in diesem gesellschaftlich bedeutenden Cluster erforscht werden sollen, sind Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen dezentraler Energiespeichersysteme. Auch gilt es angesichts komplexer Stromnetzwerke, die Steuerung und Einbindung dieser stationären Energiespeichersysteme in die Netze sicher zu stellen sowie neue Technologien für die Verbrauchsdatenabrechnung zu entwickeln. Hierfür sind u. a. innovative Kommunikationstechnologien und Softwarelösungen notwendig.
Auf rheinland-pfälzischer Seite sind bislang bereits die Fraunhofer-Institute für Experimentelles Software Engineering (IESE) und für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), die Stadtwerke Speyer sowie die Unternehmen BASF, KSB, Juwi und Schott beteiligt.
Die Finalisten sind nun aufgefordert, ihre Anträge auszuarbeiten und einzureichen. Für die fünf Besten stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung als Ausrichter des Spitzencluster-Wettbewerbs jeweils 80 Millionen Euro über einen Zeitraum von maximal fünf Jahren zur Verfügung, wovon die Hälfte durch die Wirtschaft und private Investoren getragen wird.
Der Wettbewerb unterstützt strategische Kooperationen aus Wissenschaft, Wirtschaft und weiteren Akteuren der Region, sogenannte Cluster, die ihre Kräfte optimal bündeln. Ziel ist es, zukunftsfähige Innovationen zu stärken und Synergieeffekte zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig für das Land zu nutzen.
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Forschungsförderung
Rheinland-pfälzische Finalisten im Spitzencluster-Wettbewerb
Große Chancen für die Spitzenforschung in Rheinland-Pfalz: Gleich zwei Cluster, an denen rheinland-pfälzische Forscherinnen und Forscher mitwirken, sind durch eine international besetzte unabhängige Jury in die Endrunde des dritten Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gewählt worden.
