Der rheinland-pfälzische Landwirtschaftsstaatssekretär Thomas Griese zeigte sich erfreut über die Unterstützung der anderen Länder: „Dies ist eine gute Grundlage, um die heute vorherrschenden Formen landwirtschaftlicher Tierhaltung in Deutschland deutlich zu verbessern: weg von der industriellen, hin zu einer nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft.“
In dem beschlossenen ACK-Antrag zur Reduktion von Antibiotika wird von der Bundesregierung ein ganzheitlicher Ansatz gefordert, der Fragestellungen des Tierschutzes, der Tierzucht, der Gesunderhaltung von Tierbeständen, den Erhalt bäuerlicher Existenzen und von Arbeitsplätzen in ländlichen Regionen berücksichtigt.
„Ziel ist, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung nur in therapeutisch begründeten Einzelfällen erfolgt, nicht aber systematisch als Mastmittel“, erklärte Staatssekretär Griese.
Die Amtschefs der Agrar-Ressorts fordern die Bundesregierung auf, ein verbindliches nationales Antibiotika-Minimierungskonzept zu erarbeiten, das konkrete Maßnahmen enthält. „Wichtig ist vor allem mehr Transparenz bei der Vergabe dieser Tierarzneimittel“, stellte Griese fest. So setzen sich die Länder beim Bund unter anderem für eine zentrale Datenbank sowie für eine Änderung des Arzneimittelgesetzes ein, damit Vertriebswege künftig vollständig nachvollzogen werden können.
Zudem hat sich Rheinland-Pfalz auf der ACK mit seiner Initiative gegen Lebensmittelverschwendung durchgesetzt: Die Agrarminister der Länder fordern die Bundesregierung auf, bis zur Agrarministerkonferenz 2012 ein entsprechendes Handlungsprogramm vorzulegen.
„Angesichts des wachsenden Hungers auf der Welt ist die gigantische Verschwendung von Lebensmitteln insbesondere in den Industrieländern nicht länger hinnehmbar. Hier müssen wir dringend umsteuern, auch um die steigenden Nahrungsmittelpreise in den Griff zu gekommen und die negativen Auswirkungen der industriellen Lebensmittelproduktion auf Umwelt und Klima einzudämmen“, sagte Staatssekretär Griese.
Unter anderem schlagen die Länder eine Selbstverpflichtung des Handels zum Umgang mit Lebensmitteln vor, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen. Sie fordern vom Bund gezielte Aufklärung von Verbrauchern zum Umgang mit Lebensmitteln sowie eine Unterstützung der Länder bei der Entwicklung entsprechender Bildungsangebote.
Nach einer Studie der Welternährungsorganisation FAQ landet ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel im Abfall. „Entgegen wirken können wir dieser Fehlentwicklung durch eine Umstellung auf eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft, eine Effizienzsteigerung in allen Bereichen der Lebensmittelproduktion und einer sozial gerecht Verteilung“, betonte Staatssekretär Griese.