| Schuldnerberatung

Rheinland-Pfalz ist in der Schuldnerberatung gut aufgestellt

„Die Bewältigung von Armut und die Verwirklichung gerechter Lebensverhältnisse sind Aufgaben, die die ganze Gesellschaft angehen. Dazu gehört auch, denjenigen Menschen einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Neuanfang zu ermöglichen, die unverschuldet in eine finanzielle Schieflage geraten sind und aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen. Deshalb räumt das Land der sozialen Schuldnerberatung einen hohen Stellenwert ein.“
Beratungsgespräch; Bild: rlp-Archiv
Beratungsgespräch; Bild: rlp-Archiv

Das unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Nach ihren Angaben hat das Land auch im Jahr 2010 fast zwei Millionen Euro an Fördermitteln für die Schuldnerberatung zur Verfügung gestellt.

Der größte Teil der Fördergelder werde für 52 anerkannte Schuldnerberatungsstellen ausgegeben, die sich in allen Regionen des Landes mit Hilfe von rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um die Sorgen und Nöte überschuldeter Menschen kümmern. „Über zehn Jahre Schuldnerberatung bedeuten kontinuierliche und verlässliche Landesförderung auf hohem Niveau, und daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern“, kündigte die Ministerin an. Das Land Rheinland-Pfalz werde die Beratungskapazität 2011 mit jeweils zwei zusätzlichen halben Fachkräftestellen in den Beratungsstellen sogar ausbauen. Rheinland-Pfalz finanziert darüber hinaus als einziges Land in Deutschland mit über 220.000 Euro ein Schuldnerfachberatungszentrum an der Universität in Mainz als Forschungs- und Dokumentationsstelle für Beratungsstellen.

Als Folge der Wirtschaftskrise hat die Zahl der überschuldeten Haushalte in Rheinland-Pfalz erstmals seit zwei Jahren wieder zugenommen. Trotz der sich langsam verbessernden Konjunkturlage stießen mehr Menschen an ihre finanziellen Belastungsgrenzen und könnten oftmals die laufenden Verbindlichkeiten mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen nicht mehr begleichen, sagte die Ministerin. Da die Auswirkungen der Krise erst mit einer Verzögerung von rund einem Jahr auf die Lebenssituation der Menschen wirkten, sei mit einer kurzfristigen Verbesserung der Überschuldung nicht zu rechnen. „Hier helfen die vom Land geförderten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen. Die dort tätigen Fachkräfte bieten unentgeltliche Unterstützung bei der Klärung und Bewältigung von Überschuldungssituationen an“, so Ministerin Malu Dreyer.
 

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