In seinen Büchern würden Opfer der Staatsmacht und „Rebellen gegen Herrschaftsstrukturen" regelmäßig zu Helden. Die Preisverleihung soll am 27. September im SWR-Funkhaus in Mainz stattfinden, teilte die Landeszentrale am Freitag in Mainz mit.
Delius wurde 1943 in Rom geboren. Der Pfarrerssohn und promovierte Germanist veröffentliche seine ersten gesellschaftskritischen Werke in den 1960er Jahren. Seit Ende der 1970er Jahre arbeitet er als freier Schriftsteller. Seine satirisch-kritische Festrede zum 125. Jubiläum der Siemens AG führte zu einem mehrjährigen Verleumdungsprozess gegen Delius, der bundesweit für Aufsehen sorgte. Zuletzt erschien von ihm in diesem Jahr das biografische Buch „Als die Bücher noch geholfen haben". Der Schriftsteller ist Träger einer Vielzahl renommierter Literaturauszeichnungen.
Der Gerty-Spies-Literaturpreis ist nach der in Trier geborenen Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Gerty Spies (1897-1997) benannt und mit 5.000 Euro dotiert. Preisträger in den vergangenen Jahren waren unter anderem Juli Zeh, Christoph Hein und Günter Wallraff.
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Gerty-Spies-Literaturpreis
Schriftsteller Delius wird ausgezeichnet
Der Schriftsteller Friedrich Christian Delius erhält den Gerty-Spies-Literaturpreis der rheinlandland-pfälzischen Landeszentrale für politische Bildung. Der Autor werde als „Chronist der 'Irrsinnsgeschichte' der Bundesrepublik Deutschland" ausgezeichnet, heißt es in der Begründung der Jury.
