Egon Bahr habe Europa, die junge Bundesrepublik und seine Partei - die SPD - nachhaltig geprägt: „Er war Mittler zwischen Moskau, Warschau und Berlin und er hat entscheidend dazu beigetragen, die deutsch-deutschen Beziehungen zu verbessern“, betonte die Ministerpräsidentin.
Als Bundesminister für besondere Aufgaben und enger Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt habe er die von Brandt eingeleitete neue Ostpolitik entscheidend mitgestaltet. „Egon Bahr war ein Vordenker, der mutig, aufrichtig und klar für seine Überzeugungen eintrat“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Wir werden ihn als herausragenden Politiker, aber auch als humorvollen, kritischen und nachdenklichen Menschen vermissen.“ Der frühere Bundesminister wurde 93 Jahre alt. „Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei der Familie von Egon Bahr. Seine Errungenschaften werden nicht vergessen werden“, so die Ministerpräsidentin.
Egon Bahr wurde am 18. März 1922 im thüringischen Treffurt geboren. Er machte eine Ausbildung zum Industriekaufmann und arbeitete später als Journalist. 1956 trat Egon Bahr in die SPD ein und war von 1972 bis 1990 Mitglied des Bundestages. 1969 wurde er Staatssekretär im Bundeskanzleramt, später Bundesminister für besondere Aufgaben, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Bundesgeschäftsführer der SPD.
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Zum Tode Egon Bahrs
Seiner Verdienste gedenken
„Ich bin sehr traurig über den Tod von Egon Bahr. Als Architekt der Ostpolitik und mit dem durch ihn geprägten Wandel durch Annäherung wird er als Friedenspolitiker in die Geschichtsbücher eingehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

© dpa