„Menschenhandel wird häufig mit Zwangsprostitution in Verbindung gebracht. Aber es gibt auch viele Opfer, die in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen verharren aus denen sie sich aus eigener Kraft nicht befreien können – das gilt für sklavenähnliche Beschäftigtenverhältnisse in der Gastronomie, wie in Privathaushalten oder in bestimmten Wirtschaftsbranchen. Wir können den Opfern nur helfen, wenn jeder um die Problematik weiß und im Fall des Falles couragiert auf Missstände hinweist“, erklärt Ministerin Alt und verweist auf das „Bündnis gegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung“. Im Rahmen des Bündnisses sensibilisiert das Integrationsministerium für das Thema und engagiert sich für den Abbau von Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt.
Gerade unter den Opfern von Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung finden sich deutlich mehr Zuwanderinnen und Zuwanderer, als Menschen, die schon lange in Deutschland leben. „Um Arbeitsausbeutung vorzubeugen, müssen wir dafür kämpfen, dass für alle Menschen – egal, ob mit oder ohne Migrationshintergrund – dieselben Arbeitsbedingungen gelten. Denn wer hinnimmt, dass Migrantinnen und Migranten hier benachteiligt werden, der kann auf Ausbeutung nicht reagieren und Straftaten, wie den Menschenhandel erst Recht nicht erkennen“, sagt Integrationsministerin Irene Alt.
Mit dem Kooperationskonzept zwischen Behörden und Beratungsstellen unterstützt das Land Rheinland-Pfalz seit zehn Jahren Opfer von Menschenhandel. Das Konzept umfasst einen Sozialfonds zur Unterstützung und Unterbringung von Opferzeuginnen und –zeugen.
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Europatag gegen Menschenhandel
Sensibilität und Zivilcourage
Integrationsministerin Irene Alt appelliert anlässlich des morgigen Europatages gegen Menschenhandel an die Bevölkerung, beim Thema Arbeitsausbeutung genau hinzusehen und nicht die Augen vor diesem Straftatbestand zu verschließen.
