„Diese Menschen suchen Schutz bei uns, den wir ihnen ohne Wenn und Aber gewähren sollten. Sie sind vor Gewalt, Verfolgung oder kriegsähnlichen Zuständen geflohen, viele von ihnen sind traumatisiert. Es sollte für uns als eine wohlhabende, freiheitlich-demokratische Gesellschaft selbstverständlich sein, dass wir diesen Menschen Zuflucht bieten und sie bei uns willkommen heißen“, fordert Ministerin Alt. „Vorurteilsbeladene Diskussionen sind hier völlig unberechtigt und fehl am Platze – genauso wie ausländerfeindliche Proteste.“
Seit Wochen schwelt in Mainz die Diskussion um den Standort für eine neue Sammelunterkunft für Asylbegehrende. An Schärfe gewann die Debatte in den letzten Tagen durch Proteste gegen ein neues Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf, gegen das unter anderem NPD-Anhänger protestiert hatten.
In Rheinland-Pfalz haben in diesem Jahr 2.558 Menschen einen Asylantrag gestellt, im vergangenen Jahr waren es im Vergleichszeitraum 1.502 Anträge. Das entspricht einem Zuwachs um 70,3%. Asylsuchende werden in Rheinland-Pfalz zunächst in der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) Trier, beziehungsweise in der AfA-Außenstelle in Ingelheim untergebracht, wo sie maximal drei Monate lang bleiben. Von dort werden sie dann auf die verschiedenen Kommunen verteilt. Der Verteilungsschlüssel bemisst sich nach Einwohnerzahl der Kommunen. Die Entscheidung, ob Asylsuchende in Wohnungen oder Sammelunterkünften untergebracht werden, obliegt der jeweiligen Kommune.
Ministerin Alt: „Ich bitte alle Beteiligten, sich unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und konstruktiv mitzuarbeiten, für Asylsuchende neue Unterkünfte zu finden.“