| Impfstrategie

Solidarität muss bei Verteilung des Impfstoffs im Vordergrund stehen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat bei der Orientierungsdebatte zur Impfstrategie das Prinzip der Solidarität in den Vordergrund gestellt. „Zumindest am Anfang wird es nicht genügend Impfstoffdosen für alle Menschen geben. Deshalb brauchen wir transparente, gut begründete und konsequent umgesetzte Kriterien für die Verteilung. Es darf weder das Windhund- noch das Ellbogen-Prinzip gelten“, sagte die Ministerpräsidentin im rheinland-pfälzischen Landtag.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht bei der Orientierungsdebatte zur Impfstrategie im rheinland-pfälzischen Landtag
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht bei der Orientierungsdebatte zur Impfstrategie im rheinland-pfälzischen Landtag

Zuerst sollten die Menschen geimpft werden, die bei einer Infektion ein besonderes Risiko tragen, schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. Und auch die Menschen, die in engem Kontakt mit Infizierten und besonders Gefährdeten stehen.

„Zur ersten Gruppe gehören nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission also Menschen über 80 Jahren sowie Bewohner und Bewohnerinnen wie auch das Personal in Pflegeheimen. Zudem sollen chronisch Kranke frühzeitig geimpft werden. Ich bitte alle Bürger und Bürgerinnen darum, diesen solidarischen Weg zu unterstützen, weil wir damit am Ende alle gewinnen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Wenn zuerst diejenigen vor der Krankheit geschützt würden, die ein hohes Risiko für eine Krankenhausbehandlung tragen, werde eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindert.

Bei der Verständigung darüber, wer bevorzugt und wer später geimpft werde, gehe es nicht um die Frage, welches Leben schützenswerter sei. Auch für die Verteilung des Corona-Impfstoffes gelte, dass jeder Mensch die gleichen Rechte und die gleiche Würde habe.

Die Ministerpräsidentin sprach sich erneut gegen eine Impflicht aus. „Wir dürfen die Menschen nicht zwingen, sondern müssen sie mit guten Argumenten davon überzeugen, dass in der Abwägung die Impfung die richtige Entscheidung ist. Damit die Bürger und Bürgerinnen der Impfung vertrauen, brauchen wir ein transparentes Verteilungsverfahren und verlässliche Informationen zu den Wirkweisen und Nebenwirkungen der Impfstoffe.“

Rheinland-Pfalz bereite seit Wochen auf Hochtouren den Start der Impfungen vor und könne sofort beginnen, wenn die Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für ganz Europa vorliege. „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels, aber wir haben noch eine lange Wegstrecke vor uns. Abstand und Hygiene werden auch in den nächsten Monaten wichtig sein. Geben Sie bitte weiter aufeinander Acht“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Rede der Ministerpräsidentin im Wortlaut

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