„Jutta Allmendinger gehört zu den renommiertesten deutschen Soziologinnen. Sie war als erste Frau Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und ist seit 2007 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Frühzeitig hat sie davor gewarnt, dass es in der Pandemie zu einem Rückschritt in der Gleichstellung kommen kann und hat damit maßgeblich für dieses Thema sensibilisiert. Ihr und ihrer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass etwa die besonderen Herausforderungen von Alleinerziehenden, von Müttern oder von gering verdienenden Frauen bei der Bewältigung der Pandemie immer wieder in den Blick genommen wurden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Begründung.
Rita Süssmuth setze sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise für die Belange von Frauen ein und tat dies insbesondere auch in einer Zeit und in einem Kontext, die diesem Engagement mit großem Widerstand begegneten.
„Rita Süssmuth hat sich als Wissenschaftlerin und als Politikerin mit Nachdruck und Erfolg für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingesetzt. Sie ist eine der großen Vorkämpferinnen über viele Jahrzehnte und hat dabei immer Haltung und Humor bewiesen“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie freue sich sehr darauf, beide Frauen im Rahmen einer Feierstunde am Internationalen Frauentag am 8. März 2022 mit dem Marie Juchacz-Frauenpreis auszuzeichnen.
Der Frauenpreis der Ministerpräsidentin wurde 2019 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts erstmalig verliehen. Erste Preisträgerin war 2019 Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit. Sie setzte sich vor allem für das Recht von Beamtinnen ein, aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten zu können. Die Preisträgerin 2020 war Marlies Krämer, die sich für die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen stark macht. Sportjournalistin Claudia Neumann, die als Fernseh-Kommentatorin von Fußballspielen Vorbild und Pionierin in einer vermeintlichen ‚Männerdomäne‘ war, wurde 2021 mit dem Frauenpreis ausgezeichnet.
Mit dem Namen des Preises erinnert Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch an die frauenpolitische Vorreiterinnenrolle und die Verdienste von Marie Juchacz, die als Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hielt. Vorgeschlagen werden die Preisträgerinnen von einer Expertinnen-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und Vertreterinnen verschiedener Gremien aus dem Bereich der Gleichstellung und Frauenpolitik unter Vorsitz der Ministerpräsidentin.