„Die duale Ausbildung ist ein deutsches Erfolgsmodell. Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs ist die duale Ausbildung einer der vielen attraktiven Wege des schulischen, hochschulischen und beruflichen Bildungssystems in Rheinland-Pfalz“, erklärte Lemke in Vertretung für die Vorsitzende des Ovalen Tischs, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Die Notwendigkeit der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung stellt die Wirtschaft vor besondere Herausforderungen. Deshalb ist es richtig und wichtig, mit dieser Kampagne die duale Ausbildung als Alternative zum Studium und gute Startbasis ins Berufsleben mit zahlreichen Chancen im Anschluss an die Berufsbildung darzustellen“, so IHK-Präsident Peter Adrian. „Der beste Beweis für Qualität und Stärke der dualen Aus- und Weiterbildung zeigt sich darin, dass mehr und mehr Länder unser Modell nachfragen und kopieren möchten – eine Marke, die regelrecht zu einem neuen Exportschlager wird.“
„Die Berufsausbildung ist ein zentrales Element unserer Wirtschaft und bietet gerade in Rheinland-Pfalz viele individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Betriebliche Mitbestimmung und Tarifverträge bilden eine sichere Basis dafür, dass Qualität und die Bedingungen einer dualen Berufsausbildung vorbildlich sind und eingehalten werden. Die Übernahmeregelungen und die Ausbildungsvergütungen sorgen dafür, dass Jugendliche selbstständig und sicher ihre Lebensplanung angehen können. Und anschließend stehen ihnen alle beruflichen Entwicklungsperspektiven offen, bis hin zum Studium. Deswegen müssen wir frühzeitig ansetzen und bereits an den Schulen für das Qualitätsmodell einer guten duale Ausbildung zu werben, anstatt unbegründet in eine Art ‚Akademisierungswahn‘ zu verfallen“, erklärte Javier Pato-Otero, Jugend- und Bildungssekretär der IG Metall im Bezirk Mitte.
Über verschiedene Berufskarrieren zeigt eine neue Broschüre „Nach vorne führen viele Wege“, dass es in Rheinland-Pfalz viele Möglichkeiten für den Start in den Beruf gibt. „Die realen Beispiele in unserer Broschüre stehen für die Chancen, die Offenheit und Durchlässigkeit des rheinland-pfälzischen Bildungssystems. Diese Möglichkeiten möchten wir auf einem landesweiten Elternabend zum Thema Berufsorientierung am 18. November 2013 vorstellen und damit den Eltern wichtige Entscheidungshilfen geben. An diesem Abend finden in rund 50 Schulen in Rheinland-Pfalz Informationsveranstaltungen statt. An allen diesen Elternabenden werden Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Ovalen Tisches teilnehmen“, kündigte Eveline Lemke an.
Für die Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, ist es eine Selbstverständlichkeit, den Elternabend zu unterstützen. Sie wird gemeinsam mit der Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen selbst einen Vortrag am Elternabend durchführen: „Für meine Berufsberaterinnen und Berufsberater ist es Alltag vor Schulklassen und Eltern zu stehen und die Chancen einer dualen oder schulischen Ausbildung zu erläutern. Sie kennen die ganze Vielfalt der Berufsbilder und helfen den Jugendlichen bei der Frage, welche der vielen Ausbildungswege für sie der Richtige ist, welcher besonders gute Zukunftschancen bietet und wie man an die begehrten Ausbildungsplätze kommt. Die Unterstützung an diesem Abend durch viele bekannte Persönlichkeiten ist für mich ein Zeichen, dass die Fragen, die sich aus der künftigen demografischen Entwicklung ergeben, inzwischen eine große Aufmerksamkeit in der Gesellschaft genießen. Eine gute Berufsorientierung ist nicht nur für die Schül
erinnen und Schüler wichtig. Wir können uns in Zukunft Ausbildungsabbrüche und –wechsel wegen fehlender Information über die Anforderungen im Beruf nicht mehr leisten.“
Die duale Ausbildung sei eine vollwertige Alternative zu weiterer Schulausbildung oder zu einem Studium, sagte Eveline Lemke. Sie biete die Verknüpfung von Theorie, die in der Teilzeit-Berufsschule vermittelt wird, mit der betrieblichen Praxis. Das Anspruchsniveau reiche dabei von einfachen Ausbildungsberufen bis hin zu solchen mit höchsten Ansprüchen. Für die Unternehmen habe die duale Ausbildung den Vorteil, dass sie Fachkräfte im eigenen Betrieb ausbilden können.
Mit Stand zum 31. Dezember 2012 absolvierten in Rheinland-Pfalz rund 73.000 junge Menschen eine duale Ausbildung. „Eine duale Ausbildung ist auch ein guter Schutz vor späterer Arbeitslosigkeit. 360 Ausbildungsberufe im dualen System stehen für Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten und Vielfalt der persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten“, so Lemke.
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<link http: kursportal.info files rlp vielewege broschuere_digital.pdf _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>Die Broschüre „Nach vorne führen viele Wege“ (pdf)
Hintergrund:
1996 wurde das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Rheinland-Pfalz mit Arbeitgebern, Gewerkschaften, Kammern, Kirchen, Kommunen und Verbänden gegründet. Daraus hat sich der sogenannte Ovale Tisch Rheinland-Pfalz für Ausbildung und Fachkräftesicherung entwickelt. Am Ovalen Tisch beraten sich unter der Leitung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Gewerkschaften, die Kammern, die Arbeitsgeberverbände, die Bundesagentur für Arbeit und die zuständigen Ministerinnen und Minister der Landesregierung. Die Partner des Ovalen Tischs haben sich auf Handlungsfelder für eine landesweite Fachkräftestrategie geeinigt, die bis zum Ende des Jahres ausgearbeitet wird. Die Strategie soll alle relevanten Bereiche abdecken – von der Nachwuchssicherung über die Erschließung bislang ungenutzter Potentiale bis hin zum Erhalt und Ausbau vorhandener Kompetenzen in den Betrieben und auch Vorschläge umfassen, wie sich rheinland-pfälzische Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte als attraktive Arbeitgeber positionieren können.