Gekürt wurde der Preisträger-Roman von einer achtköpfigen Jugendjury und per Online-Abstimmung, an der sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz beteiligt haben. Neben einer Statue der "Goldenen Leslie" umfasst der rheinland-pfälzische Jugendbuchpreis ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.
"Die Freude und der Spaß am Lesen sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass Kinder und Jugendliche auch eine entsprechende Lesekompetenz erwerben. Mit Ihrem Buch, das auf sehr originelle Art die Suche eines jungen Menschen nach sich selbst und der eigenen Vergangenheit schildert, haben Sie offenbar den Nerv der Jugendlichen getroffen", lobte die Staatssekretärin bei der Preisübergabe. Lesekompetenz sei die Grundlage für die Teilhabe in unserer hoch technisierten Informationsgesellschaft. Einer aktiven und engagierten Lese- und Literaturförderung komme in Rheinland-Pfalz deswegen bildungs- wie kulturpolitisch besondere Bedeutung zu. Diese Prioritätensetzung werde an verschiedensten Maßnahmen deutlich: Die vor acht Jahren gestartete Kampagne "Leselust in Rheinland-Pfalz", die bei den Kleinsten ebenso wie bei Heranwachsenden fürs Lesen werbe, habe landesweit großen Zuspruch und die Palette der Aktivitäten in der Leseförderung sei weit gespannt.
Bundesweit beachtete Literaturpreise, die Vergabe von Stipendien für Autorinnen und Autoren beispielsweise im Künstlerhaus Edenkoben sowie Druckkostenzuschüsse des Landes für Neuerscheinungen in der belletristischen Literaturszene zeigten die Wertschätzung für die literarisch Schaffenden. "Wir kümmern uns auf ganz vielen und ganz unterschiedlichen Ebenen um das gedruckte Wort, das für die Gesellschaft im Ganzen von überragender Bedeutung ist", sagte Vera Reiß. Deshalb rege das Land mit seinen Mitteln eine aktive Lesesozialisation an und greife Literatinnen und Literaten so gut es gehe unter die Arme.
Mit großer Mehrheit hatten sich sowohl die Jugendjury als auch die Teilnehmer des Onlinevotings für das Buch "Memory Error" ausgesprochen. Der Roman sei, so die Jury, ein höchst originelles Jugendbuch mit faszinierenden Charakteren, "die mit ihren Eigenarten, Fehlern und Vorlieben dem Leser schon nach wenigen Seiten sehr vertraut und sympathisch sind." Auch sprachlich sei der Roman gelungen – er empfinde die Ausdrucksweise Jugendlicher gut nach und zeichne sich, trotz der Schwere des Themas, durch einen trockenen Humor aus. Ein Buch, das einen "weinen, lachen und nachdenken lässt", so das begeisterte Fazit der Jugendlichen.
Insgesamt waren mehr als 50 Titel von den Verlagen für den Jugendbuchpreis des Landes nominiert worden, ein Zeichen für die mittlerweile große Akzeptanz des Preises. Eine Erwachsenjury stellte aus den Einsendungen eine Shortlist aus fünf Titeln zusammen, aus der die Jugendjury dann den Sieger ermittelte.
Der Jugendbuchpreis "Goldene Leslie" wird im Rahmen der Kampagne "Leselust in Rheinland-Pfalz" vergeben und ist nach dem Maskottchen der Kampagne, der Leseratte "Leslie", benannt. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz fördert das Projekt.