| Gesundheit

Teilhabe sichern

„Unser Ziel ist es, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen eine gute und Professionen übergreifende Versorgung und Begleitung und vor allen Dingen Teilhabe zu sichern“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz
Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz
Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht bei der Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht bei der Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz
Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Franz Müntefering, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland und Mitglied im Beirat der Rudi Assauer Initiative.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Franz Müntefering, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland und Mitglied im Beirat der Rudi Assauer Initiative.

„Das berührende Schicksal des ehemaligen Schalke-Managers Rudi Assauer zeigt, wie hilfreich es für andere Betroffene und ihre Familien ist, wenn wir das Thema öffentlich machen und solidarisch zu den Menschen mit Demenz stehen. Sie gehören zu jeder Zeit und an jeden Ort mitten in die Gesellschaft“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Fachtagung „Patientenorientierung in der Pflege“ in der Coface Arena Mainz, die von der Rudi Assauer Initiative und der Friedrich-Ebert Stiftung veranstaltet wurde. Die Ministerpräsidentin dankte den Initiatoren der Veranstaltung. Es ging um die Patientenwünsche insbesondere von Menschen mit Demenz an gute Pflege. Zu den Rednern gehörte auch Franz Müntefering, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland und Mitglied im Beirat der Rudi Assauer Initiative.

In ihrem Impulsreferat erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Demenzstrategie der Landesregierung, die sie bereits 2003 als damalige Sozialministerin gestartet hatte. „Unser Ziel ist es, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen eine gute und Professionen übergreifende Versorgung und Begleitung und vor allen Dingen Teilhabe zu sichern“, so die Ministerpräsidentin. Als Beispiele nannte sie die landesweite Demenzkampagne zur Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit und das Landes-Netz-Werk Demenz, das heute Ansprechpartner und Unterstützer für mehr als 40 regionale Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz ist.

Rheinland-Pfalz habe auch die Strukturen der Pflege und Beratung konsequent weiterentwickelt, zum Beispiel mit landesweit 135 Pflegestützpunkten. Ihr Ziel sei es, die Arbeit der Pflegestützpunkte mit zwei neuen und ergänzenden Angeboten weiter zu stärken. „Ein persönlicher Pflege-Manager soll Betroffenen und ihren Angehörigen bei der Organisation der Pflege zur Seite stehen. Für Menschen, die 80 Jahre und älter sind und noch keinen Pflegebedarf haben, wird künftig die „Gemeinschwester plus“ präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen entwickeln. Beide ergänzen sich gerade auch in der Begleitung von Menschen, die an Demenz erkranken“, erläuterte die Ministerpräsidentin.

Sie bezeichnete Demenz als Aufgabe, die alle angeht dort, wo Menschen gemeinsam leben. Deshalb brauche es eine stetige Sensibilisierung und die Öffnung der Kommunen für das Thema Demenz. „Wir wollen, dass Menschen mit Demenz weiter am öffentlichen Leben teilnehmen können. Wir wollen sie und ihre Angehörigen nicht alleine lassen. Wir wollen sie an allen Prozessen beteiligen und ihnen eine deutliche Stimme geben“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Deshalb sei sie dankbar für die heutige Veranstaltung, die einen freien und kreativen Blick auf dieses wichtige Thema ermögliche.

Rudi Assauer hatte seine Diagnose „Alzheimer“ 2012 öffentlich gemacht. Experten aus dem Gesundheitswesen und der Medizin, die sich ihm verbunden fühlen, sahen eine wichtige Aufgabe darin, den Schwung der von ihm angeregten Debatte aufzunehmen. Sie brachten sie konstruktiv in die Gründung einer gemeinnützigen Demenz-Initiative ein, die den Namen der Fußballlegende trägt. Ziel der Stiftung sind unter anderem eine Enttabuisierung des Krankheitsbildes Demenz, die Förderung der Forschung und Entwicklung neuer Projekte zur Verbesserung der Situation der Erkrankten und ihrer Angehörigen oder die Durchführung von zielgruppenorientierten Informationsveranstaltungen.

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