Terror-Übung für Krisenstäbe

Eine bundesweite Übung über eineinhalb Tage zum Krisenmanagement bei terroristischen Anschlägen in Deutschland hat am Mittwoch begonnen. "LÜKEX 09/10" wird zentral von Bad Neuenahr-Ahrweiler aus gesteuert.

Bereits in den ersten Stunden seien die teilnehmenden Behörden und Ministerien mit diversen fiktiven Meldungen über mögliche Anschläge konfrontiert worden, dabei hätten sich jedoch zunächst keine gravierenden Mängel in der Bewältigung der Situationen gezeigt, sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, in der Übungszentrale in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Mit dem Szenario, das auch Anschläge mit radioaktiven und chemischen Stoffen beinhaltet, soll vor allem die Zusammenarbeit der Krisenstäbe von Bund und Ländern auf die Probe gestellt werden. Aber auch Hilfsorganisationen, Verbände und Firmen nehmen teil. Laut BBK werden aus einem Fundus von 1000 Übungseinlagen immer wieder neue Herausforderungen für die Krisenstäbe über ein Netz eingespielt. Dabei ginge es etwa um Evakuierungen oder Krisenkommunikation.

Seit 2004 wird in diesen sogenannten Stabsrahmenübungen mit wechselnden Gefahrenlagen der Krisenfall überwiegend am Schreibtisch durchgespielt. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Schleswig- Holstein kamen am Mittwoch aber zusätzlich auch Rettungskräfte zum Einsatz. Das nordrhein-westfälische Innenministerium sprach von der größten Katastrophen-Übung in der Geschichte des Landes. An vier operativen Übungen seien fast 4000 Menschen beteiligt gewesen. Am Flughafen Köln/Bonn wurde etwa simuliert, dass ein Flugzeug von einer Rakete getroffen wird und in Flammen aufgeht. Es gab vermeintlich Dutzende Verletzte und auch Tote, die von Freiwilligen dargestellt wurden.

Erstmals beteiligen sich in diesem Jahr alle Bundesländer an der LÜKEX. Das BBK schätzt die Zahl der Teilnehmer außerhalb Nordrhein- Westfalens auf etwa 1500 Menschen. Die Abkürzung LÜKEX steht für Länder übergreifende Krisenmanagement-Übung/Exercise.

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