Auch in den Tierheimen in den anderen großen Städten des Landes ist die Lage ähnlich prekär, wie eine dapd-Umfrage zeigt.
"Die Gründe für das Abgeben eines Tieres werden immer fadenscheiniger", sagt Höfer. Viele Halter, die einen Hund oder eine Katze schon viele Jahre besitzen, litten offenbar "urplötzlich an einer Sommerallergie". Das Aufkommen steige in der Ferienzeit um rund 60 Prozent, schätzt Höfer.
Dabei müsse man noch froh sein über jeden Fall, bei dem das Tier nicht einfach ausgesetzt werde. Erst vor kurzem etwa sei ein offensichtlich ausgesetzter Welpe an einem Feldweg gefunden worden. Der Hund sei da erst sechs Wochen alt gewesen. "Oft wird uns auch einfach über Nacht ein Karton mit einer Katze oder einem Hasen vor die Tür gestellt", betont Höfer.
Auch im Ludwigshafener Tierheim wird registriert, dass die Hemmschwelle, ein Tier abzugeben, deutlich gesunken ist. Immer öfter wollten Menschen es einfach aus Zeitmangel, bei einer Trennung oder einem Umzug loswerden, sagt Mitarbeiterin Yvonne Ißler. "Wenn wir in solchen Fällen die Aufnahme ablehnen, ernten wir Unverständnis". Auch die Ludwigshafener Einrichtung ist laut Ißler voll: 42 Hunde, 80 Katzen und 30 Kleintiere warten dort auf einen neuen Besitzer.
Das Tierheim in Mainz füllt sich seit Beginn der Ferien ebenfalls merklich. "Es wird langsam wirklich eng", sagt Mitarbeiterin Elena Eichinger. Sie verwaltet einen Bestand von 50 Hunden, 56 Katzen und rund 120 Kleintieren. Erschwerend komme hinzu, dass viele Tiere sich nicht miteinander vertrügen und daher getrennt im Heim gehalten werden müssten. Da wird im Sommer der Platz knapp, auch weil viele der Interessenten im Urlaub sind.
Um die Weihnachtszeit kommen dann wieder mehr Leute auf der Suche nach einem Tier. "Wir achten dann aber darauf, dass das Tier nicht einfach zum Weihnachtsgeschenk wird", betont Eichinger. Denn gerade dann komme ein Hund, ein Hase oder eine Katze schnell wieder zurück - und damit sei dann niemandem geholfen.