Manchmal reichen Eisdiele und Schwimmbad nicht aus. Hitzegeplagte können dann an anderen Orten Abkühlung suchen - etwa unter der Erde oder im Gotteshaus.
Ein paar Tipps für Fluchtorte vor der Hitze:
- Regierungsbunker bei Bad Neuenahr-Ahrweiler: "Hier können sie Kalten Krieg live erleben", sagt Museumsleiterin Heike Hollunder scherzhaft. In den Gängen sei es etwa zwölf Grad kühl. "Davon sind viele Besucher, von denen einige leicht bekleidet kommen, geschockt." Die meisten fänden dies bei Führungen zunächst klasse, nach 90 Minuten bräuchten viele aber doch etwas zum Überziehen.
- Schieferbergwerk unter der Genovevaburg in Mayen: "Da ist es auf jeden Fall angenehm kühl - das kann ich bestätigen", sagt die Sprecherin der Mayener Stadtverwaltung Jasmin Franz. Und obendrein bekommen Besucher in der Ausstellung 16 Meter unter der Genovevaburg, wo konstant 13 Grad herrschen, einen Eindruck, wie es in Bergwerk-Stollen früher aussah. Ob bei der Hitze tatsächlich mehr Besucher kommen, lasse sich nicht feststellen, sagte Franz. "Ich kann mir aber vorstellen, dass sich viele Besucher, die ohnehin da sind, momentan lieber unten im Kühlen aufhalten als im Eifelmuseum in der Genovevaburg."
- Mainzer Dom: "Ich kenne regelmäßige Besucher, die länger drinnen bleiben", sagt Jutta Metz von der Informationsstelle des Doms. Im Schatten des Kreuzgangs, im Langhaus oder den Krypten lässt sich die Hitze gut aushalten. Gerade jetzt sei der Umsatz besonders hoch, sagt Metz. "Aber ob die Leute gezielt vor der Hitze flüchten, kann ich nicht sagen." Im Sommer kämen generell viele Touristen.
- Oppenheimer Kellerlabyrinth: "Es sind sehr viele Leute unterwegs, auch unter der Woche", sagt Hansjürgen Bodderas, Geschäftsführer des Oppenheimer Tourismus. Alle seien sehr froh, der Hitze zu entkommen. "Und wenn sie rauskommen, würden sie am liebsten untenbleiben", sagt Bodderas.
- Eifel-Maare: Eine einzigartige Erfrischung, denn nirgendwo in Deutschland kann man sonst in einem Vulkansee baden, sagt die Sprecherin der Eifel Tourismus GmbH, Uschi Regh, in Prüm. An heißen Tagen lockten die Maare immer ganz besonders: "Es kommen auch viele Feriengäste", sagt sie. Insgesamt gibt es in Rheinland-Pfalz vier Vulkanseen, in denen geschwommen werden kann: das Gemündener Maar, das Schalkenmehrener Maar, das Pulvermaar und das Meerfelder Maar.
- Trierer Dom: Das kühle Gotteshaus zieht nach Einschätzung der Dom-Information bei hohen Temperaturen mehr Besucher an als sonst. Gäste sollten aber - auch wenn es draußen heiß ist - darauf achten, sich im Gebetshaus angemessen zu kleiden, hieß es. Es gebe immer wieder Männer, die mit nackten Oberkörper in den Dom liefen, oder Frauen mit Mini-Tops, sagte eine Mitarbeiterin. Der Dom zählt im Jahr rund eine Million Besucher.
- Walddusche bei Gleisweiler: Im Hainbachtal gibt es die letzte historische Walddusche Deutschlands, Wanderer finden hier eine idyllische Abkühlung. Eisige zehn bis zwölf Grad hat das Wasser des Hainbachs, wenn es in einem dünnen Strahl drei Meter in die Tiefe plätschert. Ein Tretbecken gibt es auch - und sogar eine hölzerne Umkleidekabine. Die Anlage unter schattigen Laubbäumen könne kostenlos benutzt werden, sagt Wolfgang Guth vom Förderverein zum Wiederaufbau der ehemaligen Walddusche. Er rechnet für die nächsten Tage mit regem Betrieb.
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Tipps für Fluchtorte vor der Hitze
Die nächste Hitzewelle rollt an und viele Rheinland-Pfälzer suchen nach Abkühlung. Auch im Hochsommer gibt es im Land einige Orte mit angenehmen Temperaturen.
