Trauerfeier für getöteten SEK-Beamten

Rund 1000 Polizeibeamte aus ganz Deutschland haben am Donnerstag des vor rund einer Woche im Dienst von einem Rockerbanden-Mitglied getöteten SEK-Beamten gedacht. Bei einer Trauerfeier in der Landespolizeischule am Flughafen Hahn nahmen Vertreter der Landesregierung, Kollegen und Angehörige Abschied von dem 42-Jährigen.

Der Beamte war am vergangenen Mittwoch bei einem Einsatz in Anhausen von einem Mitglied des Rockerclubs "Hells Angels" durch eine geschlossene Haustür hindurch erschossen worden.

Innenminister Karl Peter Bruch sagte bei der Traueransprache, bei einem Vorfall wie diesem frage man sich: "Hätte man es verhindern können? Hat man im Vorfeld alles getan?" Der Polizeibeamte sei in eine Situation gekommen, in der keine Schutzvorkehrung ihm mehr habe helfen können. Der SEK-Beamte sei der "Garant für den Rechtsstaat". Ministerpräsident Kurt Beck hatte an diesem Tag Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden im ganzen Land angeordnet.

Der Verstorbene war das erste Mitglied des Spezialeinsatzkommandos Rheinland-Pfalz, das im Dienst getötet wurde. Sein Tod hatte die Debatte um ein Verbot von Rockervereinigungen in Deutschland angefacht. Innenminister Bruch und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatten sich für ein solches Verbot ausgesprochen. Die "Hells Angels" hatten den Vorfall einen Tag nach der Tat mit einem offiziellen Brief bedauert.

Bruch sagte nach der Trauerfeier, eine länderübergreifende Arbeitsgruppe der Polizei sei seit der Tat schon einmal zusammengekommen, um die Chancen für ein Verbot zu besprechen. Auch sei nun eine Verschärfung des Waffenrechts wieder auf die Agenda gekommen. Der mutmaßliche Täter hatte die großkalibrige Waffe, mit der er den SEK-Beamten erschoss, legal besessen.

 

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