Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsverbänden der Wohlfahrtspflege, Selbsthilfe, Landkreisen und kreisfreien Städten sowie Fachkräfte, um vor allem gemeinsam Handlungsempfehlungen für Rheinland-Pfalz zu diskutieren. Vor rund 250 Teilnehmenden wies Schweitzer darauf hin, dass der Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand auch für Menschen mit Behinderungen eine Herausforderung darstelle.
„In den kommenden Jahren ist mit einer steigenden Zahl von älteren Menschen mit Behinderungen, vor allem aus den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und den Tagesförderstätten zu rechnen. Damit wächst auch der Bedarf an Angeboten zur Tagesgestaltung im Ruhestand“, so Schweitzer.
Laut den Ergebnissen des Berichts ist ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, dass rechtzeitig vor Eintritt des Ruhestandes Menschen mit Behinderungen auf diese neue Lebensphase „vorbereitet“ werden. Bei der Ausgestaltung der notwendigen Angebote sei neben der Beachtung des persönlichen Wunsch- und Wahlrechts vor allem die Frage der Sozialraumorientierung von Bedeutung. Bestehende Angebote für ältere Menschen sollten im Sinne einer gelebten Inklusion auch von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können.
Schweitzer sagte, auch wer nicht mehr in die WfbM oder in die Tagesförderstätte gehen kann, weil er oder sie die Altersgrenze erreicht hat, habe dennoch weiterhin das Bedürfnis, seinen Tag sinnvoll zu gestalten und zu strukturieren. „Doch wie sehen geeignete Angebote für die neue Lebensphase aus?“, fragte der Sozialminister und betonte, dass konzeptionelle Vorgaben zur Gestaltung von tagesstrukturierenden Angeboten für ältere Menschen mit Behinderung bislang in vielen Bundesländern fehlen, so auch in Rheinland-Pfalz.
Auftrag der Studie war dementsprechend, die künftige Bedarfslagen für tagesstrukturierende Angebote unter Berücksichtigung der Wünsche der Menschen im Ruhestand zu analysieren, Grundlagen für den Übergang in diese neue Lebensphase und die zukünftige Gestaltung tagesstrukturierender Angebote für ältere Menschen zu erarbeiten. „Für entscheidend halte ich, dass eine individuelle, den Bedürfnissen und Anforderungen des Menschen gerechte Angebotsvielfalt entsteht“, sagte der Minister. „Die Angebote sind inklusiv zu gestalten, sie sollten mitten im Gemeinwesen stattfinden.“
Minister Schweitzer bezeichnete die Fachtagung als Startschuss für einen intensiven Austausch. „Ich lade alle unsere Partnerinnen und Partner und alle in der Eingliederungshilfe Beteiligten herzlich ein, auf Basis des heute vorgestellten Berichts und der darin enthaltenden Empfehlungen mit uns in einen ergebnisoffenen Diskussionsprozess einzutreten, um künftige Strukturen entsprechend den gemeinsamen Zielen eines modernen Teilhaberechts für Menschen mit Behinderungen entscheidend mitzugestalten.“
Den Bericht „Tagesgestaltung und Tagesstruktur für ältere Menschen mit Behinderung“ finden sie <link http: msagd.rlp.de aktuelles _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>hier.