"Dies diskriminiert Menschen, die aus purer Not in Deutschland eine bessere Zukunft suchen, und verschleiert ihr prinzipielles Recht hierzu."
Für das "Unwort" gingen dieses mal 1340 Einsendungen ein, weniger als in den beiden Jahren davor. Die Jury besteht im Kern aus vier Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten. Zum "Unwort des Jahres 2012" war "Opfer-Abo" gewählt worden, 2011 "Döner-Morde".
Auch dieses Jahr wählte das Gremium einen Begriff, der nicht oft vorgeschlagen worden war. «Sozialtourismus» war dreimal genannt worden.
Am häufigsten genannt wurde für 2013 mit 45 Vorschlägen "Supergrundrecht" - eine Bezeichnung, die während der NSA-Abhöraffäre der damalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gebraucht hatte. Der CSU-Politiker vertrat die Ansicht, für Deutsche sei Sicherheit ein extrem wichtiges Recht, ein "Supergrundrecht". Es stehe höher als andere Grundrechte.
Der Ausdruck "Sozialtourismus" gehöre zu einer Gruppe weiterer Unwörter, die diese Stimmung befördern wie etwa "Armutszuwanderung", sagte Janich weiter.
Neben der unabhängigen Jury mit ihrer Sprecherin in Darmstadt wählt davon getrennt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden das «Wort des Jahres». Für 2013 wurde im Dezember das Schlagwort «GroKo» bekanntgegeben. Der Kurz-Begriff für die große Koalition in Berlin charakterisiere am besten das zu Ende gehende Wahljahr.