Dabei gilt eine besondere Aufmerksamkeit den Menschen, die aufgrund ihrer meist traumatischen Erlebnisse in ihrem Heimatland oder auf der Flucht an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden.
Hierfür soll eine Koordinierungsstelle unter der Leitung des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e.V. eingerichtet werden, welche durch das Integrationsministerium und das Gesundheitsministerium finanziell gefördert wird. „Ich gehe davon aus, dass insbesondere auch Menschen, die aufgrund ihrer dramatischen Fluchtereignisse aus Bürgerkriegsländern wie Syrien, Irak oder Afghanistan traumatisiert sind, dieses Angebot nutzen werden“, erklärt Integrationsministerin Irene Alt. „Ich bin sehr froh, dass damit die Hilfe für diejenigen verbessert wird, die diese so dringend brauchen.“
Sozialminister Alexander Schweitzer betont: „Die bereits bestehenden Angebote der Gesundheitsversorgung können durch dieses Projekt optimiert werden und somit ihren Beitrag zur Unterstützung sowie zur Linderung des Leides von traumatisierten Flüchtlingen erbringen.“
Das Projekt, welches gemeinsam vom Integrationsministerium, dem Gesundheitsministerium und der AG „Flucht und Trauma Rheinland-Pfalz“ konzipiert wurde, soll dabei folgende Aufgabengebiete koordinieren und umsetzen:
• Interkulturelle Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung der Akteure des regulären Gesundheitssystems für die Behandlung von psychisch kranken, ausländischen Personen.
• Initiierung eines Netzwerks von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zur Behandlung, Krisenintervention, Diagnostik und Therapie.
• Weiterentwicklung der spezialisierten Beratungs- und Behandlungseinrichtungen für Flüchtlinge und Einbettung in das reguläre Gesundheitssystem.
• In Zusammenarbeit mit der Landesärzte- und Landespsychotherapeutenkammer Entwicklung und Initiierung von Weiterbildungs- und Fortbildungsangeboten für Ärzte und Therapeuten für die Arbeit mit traumatisierten und psychisch kranken Flüchtlingen.
• Aufbau eines Sprachmittlungspools unter Einbeziehung bestehender Projekte und Maßnahmen in Rheinland-Pfalz
• Weiterentwicklung von Standards für Sprach- und Kulturmittler im Bereich der psycho-sozialen Betreuung, Beratung und Therapie.
„Ich bin wirklich stolz darauf, dass es in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Gesundheitsministerium gelungen ist, trotz der Sparauflagen des Landes dieses aus meiner Sicht längst überfällige Projekt zusammen mit dem Projektträger ins Leben zu rufen! Angesichts des unendlichen Leids, das Menschen aus den Krisenregionen zum Teil erleiden müssen, muss aus meiner Sicht der gute und schnelle Zugang in die psychotherapeutische Regelversorgung sichergestellt sein. Hier setzte ich meine Hoffnungen in dieses Projekt, das auch als Beispiel für andere Bundesländer dienen kann, vergleichbare Versorgungsangebote zu schaffen“, so die Integrationsministerin.