Erste Inhalte des Aktionsplans, den die Bundesregierung im September veröffentlichen will, waren gestern über einzelne Bahnverbände bekannt geworden.
Insbesondere die stärkere Einbeziehung der externen Kosten, verursacht durch Luftverschmutzung, Klimaschäden, Unfallschäden und Stau, die seitens der Bundesregierung offensichtlich überhaupt nicht mehr verfolgt werde, hätte die Wettbewerbsposition des Schienengüterverkehrs und der Transporte auf Wasserstraßen wie Rhein und Mosel gegenüber dem Straßengüterverkehr aus Sicht von Hering deutlich verbessert.
Der Minister bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer neuen Nord-Süd-Trasse für den Schienengüterverkehr. Denn für den Gütertransport mit der Bahn sei den Prognosen des Bundes zufolge mit einem weiteren kräftigen Anstieg zu rechnen, der insbesondere in den bereits jetzt hoch belasteten Verkehrskorridoren eintreten werde. Zudem könnte der Bau einer neuen Strecke die starke Lärmbelastung im Mittelrheintal abmildern.
Dem im Aktionsplan weiterhin angekündigte Feldversuch mit "Gigalinern“ erteilte der Verkehrsminister erneut eine klare Absage. Die Nachteile der mehr als 25 Meter langen Lkw seien zu groß, sagte Hering. Problematisch seien vor allem die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. So würden Überholvorgänge durch die Länge der Fahrzeuge länger und damit grundsätzlich gefährlicher. Zudem sei bei einer Zulassung der Gigaliner von einer massiven Verlagerung von Gütertransporten von der Schiene auf die Straße auszugehen. "Das würde das verkehrs- und umweltpolitische Ziel, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, torpedieren“, betonte Hering.