| Ausbau Flughafen Frankfurt/Main

Verlagerung von Fluglärm nach Rheinhessen inakzeptabel

Ministerpräsident Kurt Beck und Verkehrsminister Hendrik Hering haben sich entschieden gegen eine einseitige Verteilung der steigenden Fluglärmbelastung durch den Ausbau des Flughafens Frankfurt/Main ausgesprochen. "Die rheinland-pfälzische Landesregierung hält es nicht für akzeptabel, dass die Bevölkerung von Mainz und Rheinhessen jetzt offensichtlich die größere Last des wachsenden Fluglärms tragen soll“, schreibt Beck in einem Brief an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.
Flugzeuge in Frankfurt; Bild: dpa
Durch den Ausbau des Frankfurter Flughafens drohen weitere Fluglärmbelastungen.

Die geplante Gestaltung der An- und Abflugrouten am Flughafen Frankfurt führe faktisch dazu, dass die bisherigen Abflugrouten, die zum großen Teil nach Norden über den Taunus verlaufen, mittel- bis langfristig fast vollständig nach Süden über rheinhessisches und Mainzer Gebiet verlagert würden.

Irritierend seien in diesem Zusammenhang auch die aktuell bekannt gewordenen Planungen der Deutschen Flugsicherung (DFS), den kontrollierten Luftraum bis nach Bad Kreuznach auszudehnen und dabei auf 3500 Fuß abzusenken. Dies werde die bereits jetzt bei Ostwindwetterlagen bestehende erhebliche Lärmbelastung beim Anflug noch verstärken. In keiner Weise akzeptiert werden könne die geplante Gestaltung der Abflugrouten durch die Einführung einer neuen Südumfliegung bei Westwindwetterlagen in Richtung Rheinhessen, so Beck.

"Wenn die DFS hinsichtlich der Verringerung der Nordabflüge bei gleichzeitiger Einführung der Südumfliegung über rheinland-pfälzisches Gebiet in Ihren Unterlagen von einer Art Übereinkunft spricht, muss in aller Deutlichkeit klargestellt werden, dass diese einseitige Verteilung der steigenden Fluglärmbelastung nicht hingenommen werden kann“, betonte der Ministerpräsident. Rheinland-Pfalz habe bereits im August 2010 ein Gutachten in Auftrag gegeben, das Alternativen zu den Planungen der DFS aufzeigen soll.

Beck und Hering erinnerten daran, dass sich die Landesregierung im Zuge der Ausbauplanungen für die neue Landebahn für eine klare Umsetzung des Mediationsergebnisses und damit für ein striktes Nachtflugverbot eingesetzt haben. Die ursprüngliche Zusage dieses Verbots habe die hessische Landesregierung als Planfeststellungsbehörde gebrochen.

Beck bat seinen hessischen Kollegen Bouffier, seinen Einfluss geltend zu machen, damit es nicht zu einer einseitigen Belastung der Bevölkerung von Mainz und Rheinhessen kommt.

 

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