Bildungsministerin Doris Ahnen äußerte Verständnis für die teilweise Verunsicherung von Schulen und Lehrkräften. Sie wies darauf hin, dass die die Schulaufsicht zum Ende des laufenden Schuljahres das gesamte Verfahren der Personalgewinnung (Besetzung von freiwerdenden Stellen, Einstellung von Lehrkräften in dem neuen Vertretungspool und Abschließen von Vertretungsverträgen im Angestelltenverhältnis) wieder ohne Beteiligung des Ministeriums in eigener Zuständigkeit habe.
„Inklusive der schon gebundenen Mittel für die bereits jetzt für das kommende Schuljahr abgeschlossenen Vertretungsverträge werden der Schulaufsicht rund 30 Millionen Euro bis Jahresende für Vertretungsverträge zur Verfügung stehen. Mehr als 18 Millionen Euro davon stehen dabei für den Abschluss neuer, zusätzlicher Angestelltenvertretungsverträge bereit. Darüber hinaus gibt es für die Schulaufsicht die Möglichkeit, bei der längerfristigen Beurlaubung von Lehrkräften (z.B. für Elternzeit) aus der frei werdenden Stelle 1:1 weitere Vertretungskräfte zu finanzieren. Die konkrete Anzahl der Vertretungsverträge sei dabei abhängig von der Laufzeit, der Schulart und dem vereinbarten Stundenumfang der einzelnen Verträge. Zusammen mit dem neuen Vertretungspool sei aber von einer guten Abdeckung des Vertretungsbedarfs auszugehen. „Erstmals wird im kommenden Schuljahr ein sogenannter Vertretungspool mit insgesamt rund 200 zusätzlichen Planstellen geschaffen. Der Vertretungspool soll für mehr Verlässlichkeit für Schulen und Eltern bei längeren Vertretungsfällen sorgen und verbessert die Beschäftigungsbedingungen der als Vertretung eingestellten Lehrerinnen und Lehrer“, sagte Doris Ahnen.
Die Lehrkräfte im „Vertretungspool“ müssen mit der Einstellung ihre Bereitschaft erklären, drei Jahre lang für Vertretungseinsätze, die mindestens 6 Monate – oft aber auch länger – dauern, an mehreren Schulen eingesetzt zu werden. Die Stellen sind reguläre und unbefristete Beamten-Planstellen. Nach den ersten drei Jahren werden die Lehrkräfte dauerhaft an eine bestimmte Schule versetzt und versehen von diesem Zeitpunkt an ihren Dienst wie alle anderen Lehrerinnen und Lehrer. Es ist vorgesehen jeweils 80 Planstellen aus dem „Vertretungspool“ den Schularten Grundschule und Realschule plus, 30 Stellen den Gymnasien und 10 den Integrierten Gesamtschulen zuzuweisen. Die Erfahrungen mit diesem „Vertretungspool“ sollen ausgewertet und für die künftige Einstellungsstrategie genutzt werden.
Das Einstellungsverfahren für das kommende Schuljahr in der Schulaufsicht ist bereits voll im Gange und wird sich wie jedes Jahr auch durch die – in diesem Jahr besonders früh beginnenden und früh endenden – Sommerferien hindurchziehen. Ein einigermaßen realistischer, allerdings immer noch vorläufiger Überblick über die Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2011/2012 ist daher frühestens zum Schuljahresbeginn möglich. Die wirklich aussagekräftigen Daten über die strukturelle Unterrichtsversorgung werden erst mit der Datenerhebung für die Schulstatistik gewonnen, die bis Anfang September in den Schulen selbst durchgeführt wird. Erste Ergebnisse werden nach der Auswertung – wie jedes Jahr – im Herbst öffentlich vorgestellt.
Die Bildungsministerin betonte: „Eine gute Unterrichtsversorgung hat für die Landesregierung einen sehr hohen Stellenwert. Trotz inzwischen zurückgehender Schülerzahlen sind im Schuldienst des Landes heute rund 5.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr in Daueranstellungen tätig als 2001. Die strukturelle Unterrichtsversorgung in den allgemeinbildenden Schulen hat im zu Ende gehenden Schuljahr den besten Wert seit 25 Jahren. Es ist auch weiterhin die feste Absicht der Landesregierung, die Schulen gut mit Lehrkräften zu versorgen und nachgewiesenen Vertretungsbedarf in den Schulen zu decken. In Zukunft soll es dabei nun für Schulen und für Vertretungslehrkräfte über den neu geschaffenen Pool sogar ein noch höheres Maß an Verlässlichkeit geben.“
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Schule
Vertretungspool wird eingerichtet
Zurückgehende Schülerzahlen und ein sich verändernder Lehrerarbeitsmarkt erfordern eine Neujustierung der bisherigen Personalplanung im Schulbereich. Dazu war eine Überprüfung der bisherigen Vertretungspraxis nötig. Dieser Prozess ist nun abgeschlossen. Im Ergebnis wurde ein neues Instrument in Form einer Vertretungsreserve auf Planstellen („Vertretungspool“) im Umfang von 200 Planstellen entwickelt.
