| Bundesgartenschau

Vieles bleibt nach Ende der Koblenzer Buga

Ein Besucherrekord, eine verwandelte Stadt: Die Bundesgartenschau in Koblenz geht zu Ende. Die Bilanz wird sehr gut ausfallen. Und: Vieles von der Schau bleibt nach ihrem Ende in der Stadt erhalten.
BuGa-Bild der Woche von Brigitte Milles.
BuGa-Bild der Woche von Brigitte Milles.

Der Countdown läuft. Am 16. Oktober endet die Bundesgartenschau (Buga) in Koblenz. Dann war sie 185 Tage geöffnet, seit Mitte April grünte und blühte es am Kurfürstlichen Schloss, am Deutschen Eck und auf der Festung Ehrenbreitstein. Zwar ist die Abschlussbilanz noch nicht gezogen, erste Zahlen wird die Buga GmbH am 18. Oktober verkünden, aber schon jetzt steht fest: Die Buga 2011 war ein Erfolg. "Und zwar in vielerlei Hinsicht", sagt Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Buga GmbH. Gerade auch, weil die Schau über ihr Ende hinaus nachwirken wird. Koblenz bleibt verwandelt.

Bis Ende September verbuchte die Buga 3,2 Millionen Besucher. Das ist Rekord - seit der Einführung des elektronischen Zählsystems im Jahr 1997 zog keine Schau mehr Gäste an. Gerechnet hatten die Veranstalter mit zwei Millionen Besuchern. Dank des Ansturms lassen zusätzliche Eintrittsgelder die Kasse über die Erwartungen hinaus klingeln. Wie hoch die Mehreinnahmen sind, mag Faas mit Hinblick auf den großen Kassensturz noch nicht sagen, aber: "Unterm Strich wird eine schwarze Zahl stehen." Der Gewinn fließt der Stadt Koblenz zu, die mit 28 Millionen Euro an den Kosten für die Buga beteiligt ist.

Von den Zahlen abgesehen, ist die Buga für Faas vor allem aus Sicht der Stadtentwicklung ein riesiger Erfolg. "Es ist falsch, allein an den Besucherzahlen festzumachen, wie gut eine Schau gelaufen ist. Für mich ist die Nachhaltigkeit für eine Stadt entscheidend. Und da ist hier Vorbildliches geleistet worden." Die Innenstadt habe durch diverse Bauprojekte ein neues Gesicht bekommen. So wurden Rhein- und Moselufer teils umgestaltet und die Fußgängerzone neu gepflastert.

Auch die drei Ausstellungsbereiche werden Koblenz über die Buga hinaus von Nutzen sein. Der Lenné-Garten hinter dem Schloss wird unverändert bleiben, ebenso die Bepflanzung vor dem Gebäude. Dazwischen wird der Vorplatz mit der jetzt begehbaren Blumenkrone zu einer Rasenfläche umgewandelt, hier und da werden Blumenbeete angelegt und gepflegt. Der riesige hölzerne Tisch - die Lange Tafel - bleibt. Während der Buga entwickelte sie sich zu einem beliebten Ort, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Am Deutschen Eck wird ein Wasserspielplatz bleiben, ebenso die Grünfläche. Und es wird noch ein wenig grüner am Eck: Dort, wo derzeit eine Bühne steht, wird belastbarer Schotterrasen gesät. Aus Sicht der Buga-Macher ideal für große Veranstaltungen. Ein Teil der Bepflanzungen im Blumenhof wird weiterwachsen dürfen. Oben auf der Festung wird die Aussichtsplattform Bestand haben, ebenso der Kinderspielplatz. Verschwinden werden neben den Blumenhallen aber die Rosenfelder und die Themenausstellungen. An ihrer Stelle soll im westlichen Bereich des Festungsplateaus ein generationsübergreifender Spielplatz errichtet werden.

Spannend bleibt es bei der großen Bühne innerhalb der Festung, die sich als Veranstaltungsort empfohlen hat. Der Bühnenbau war geliehen, wird also zurückgegeben. Die Überdachung aber könnte bleiben, sofern Stadt und Land sich darauf einigen, wie darunter eine alternative Bühne bespielt werden kann. Zahlreiche Promis waren in Koblenz zu Gast, darunter Fernsehmoderator Thomas Gottschalk, der sich dort als langjähriger Garten-Experte geoutet hat: «Ich habe viele Stunden meines Lebens mit Rasenmähen verbracht.»

Und dann ist da noch die Seilbahn, die quer über den Rhein schwebt und die Festung Ehrenbreitstein mit der Uferpromenade verbindet. Sie bleibt für zwei weitere Jahre. "Die Bahn ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, das es zu nutzen gilt. Wir als Buga GmbH können jedenfalls sagen, dass sie entscheidend zum Erfolg beigetragen hat", sagt Faas. Rückblickend überraschte den Geschäftsführer an dieser Buga am meisten, wie sehr sich die Ausstellung in den Köpfen der Koblenzer gewandelt hat. Die anfänglich breite Ablehnung dem gesamten Projekt gegenüber sei vor der Eröffnung gekippt. "Und dann haben die Leute ihre Buga geliebt."

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