Seit 20 Jahren wird der Aktionstag mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durchgeführt. Bei einer Präsentation im Erthaler Hof in Mainz hat Kulturministerin Doris Ahnen gemeinsam mit dem Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), Thomas Metz, und Landeskonservator Dr. Joachim Glatz jetzt das Landesprogramm und die Informationsbroschüre für den „Tag des offenen Denkmals 2013“ vorgestellt. Dieses Heft führt auch in diesem Jahr die interessierten Besucherinnen und Besucher zu sehenswerten Orten im ganzen Land Rheinland-Pfalz.
Kulturministerin Doris Ahnen sagte bei der Präsentation in Mainz: „245 teilnehmende Denkmale in Rheinland-Pfalz laden am 8. September zum Besuch ein. Gerade bei uns im Land bietet das diesjährige Motto vielfältige Anknüpfungspunkte. Die Frage: Was ist erhaltenswert und weshalb? kann und muss in einer offenen Gesellschaft immer wieder neu diskutiert werden. Man kann sie allerdings nur seriös diskutieren, wenn man die einzelnen Denkmale, ihre Geschichte und die Einflüsse, die sie auf ihr Umfeld ausübten, auch wirklich kennt. Dazu soll der ,Tag des offenen Denkmals‘ beitragen. Neben Führungen, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen werden in den geöffneten Denkmalen aber auch Konzerte und weitere Aktionen geboten. Schon heute will ich mich bei allen Verantwortlichen für die teilnehmenden Denkmale für ihr Engagement ausdrücklich bedanken.“
In diesem Jahr wurde mit dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ ein Thema ausgewählt, das zentrale Fragestellungen der Denkmalpflege aufgreift: Was macht Denkmale unbequem und warum? Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nennt als Beispiele „unbequemer“ Denkmale unter anderem Bunker-, Festungs- und Verteidigungsanlangen sowie Konzentrations- und Arbeitslager der NS-Zeit. In Rheinland-Pfalz gehören dazu beispielsweise der Westwall oder die ehemaligen Konzentrationslager Osthofen und Hinzert. Auch historische Gefängnisbauten lassen sich diesem Typ von Denkmalen zurechnen.
„Unbequeme“ Denkmale können aber auch Gebäude beispielsweise aus dem 20. Jahrhundert und insbesondere auch Bauten der Nachkriegsmoderne sein, wie beispielsweise Bürokomplexe oder Kaufhäuser, wo der historische Abstand noch sehr gering ist und bei denen an vielen Orten immer wieder über die Frage diskutiert wird, ob solche Gebäude erhaltenswert seien und wie sie langfristig genutzt werden können und sollen.
„Ich bin sicher, dass dieses spannende Thema auch in diesem Jahr wieder viele Menschen zur Auseinandersetzung mit den Themen der Denkmalpflege animiert. Der ,Tag des offenen Denkmals‘ ist eine schöne Tradition, die unsere Vermittlungsaufgabe wunderbar unterstützt“, bemerkte Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE).
Landeskonservator Dr. Joachim Glatz gab zu bedenken: "Kulturdenkmäler sind Zeugnisse der Geschichte und vermitteln somit als authentische Quellen historische Entwicklungen, Vorgänge, Informationen über Personen und Ereignisse. Geschichte bedeutet Höhen und Tiefen. Auch in der Vergangenheit gibt es gute und schlechte Phasen. Genau dieses vermitteln unsere Kulturdenkmäler auch. Das kleine Fachwerkhaus im Westerwald ist somit nicht nur ,schön‘, sondern spiegelt vor allem die einfache Arbeits- und Lebensweise der Bewohner wider, weit über falsch verstandenes romantisches Empfinden hinaus.“
Die Informationsbroschüre für den „Tag des offenen Denkmals 2013“ wird auch in diesem Jahr wieder kostenlos bei allen Unteren Denkmalschutzbehörden, in den Kreis- und Stadtverwaltungen, in Touristik-Büros, in den Volkshochschulen und in vielen Museen sowie bei der Direktion Landesdenkmalpflege der GDKE Rheinland-Pfalz erhältlich sein. Das vollständige Programm ist auch unter <link http:>www.gdke.rlp.de abrufbar.