Stationen der Reise führten sie ins Rathaus der Stadt, zu Unternehmen in Kaiserslautern, zum Trainingszentrum des 1. FCK in Mehlingen und nach Landstuhl. „Ich habe heute einen außerordentlich vielseitigen Tag erlebt: eine lebendige, sehr dynamische Region rund um Kaiserslautern, ein pulsierendes Zentrum, sozusagen das Silicon-Valley von Rheinland-Pfalz“, fasste sie am Abend beim Bürgerempfang in der Stadthalle Landstuhl ihre Eindrücke zusammen.
Erste Station für die Ministerpräsidentin war am Mittag das Rathaus von Kaiserslautern, wo sie sich ins goldene Buch der Stadt eintrug. „Kaiserslautern hat heute als Industrie- und Universitätsstadt gleichermaßen einen herausragenden Ruf“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die betonte, dass die Technische Universität Kaiserslautern zu den 500 besten Universitäten der Welt gehöre. Zurzeit werde beim Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) das landesweite Projekt „Digitale Dörfer“ unterstützt und begleitet. „Mobilität, Logistik, Infrastruktur und Arbeitsmodelle für den ländlichen Raum stehen hier im Fokus“, so die Ministerpräsidentin.
Beim Autohaus Schwinn in Kaiserslautern lernte die Regierungschefin Hamit Karimi, einen Flüchtling aus Afghanistan kennen, der dort in eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker übernommen wurde. Nachdem er im vergangenen Jahr ein Praktikum und anschließend die Einstiegsqualifizierung absolviert hatte, bekam er zum 1. August die Ausbildungsstelle zum Kfz-Mechatroniker.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte dem Unternehmen, das im Rahmen des Projektes „Flüchtlings-Netzwerker/Coach“ der Handwerkskammer der Pfalz, des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung und der Bundesanstalt für Arbeit bereits einen zweiten Flüchtling als Auszubildenden eingestellt hat, für das Engagement. „Eine frühe Integration ist entscheidend. Das Land sorgt für die Aufnahme in Kitas und Schulen und bringt gemeinsam mit den Kammern geeignete Flüchtlinge in die Arbeitswelt. Dazu brauchen wir Partner wie das Autohaus Schwinn, das wirklich beispielhaft ist“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Nächste Station des Regionenbesuchs war die Firma Wipotec GmbH, ein innovatives international agierendes High-Tech-Unternehmen und ein Erfolgsbeispiel für eine Ausgründung aus der TU Kaiserslautern, zu deren Kerngeschäft die Entwicklung, Produktion und Integration von Präzisionswägezellen und Wägesysteme für Hochgeschwindigkeitsanwendungen zählt. „Die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Mittelstand, Handwerk, start-ups und Hochschulen in der Region zahlt sich aus und ist das Erfolgsrezept des Unternehmens“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Erfreut nahm sie zur Kenntnis, dass hier 20 junge Leute ausgebildet werden, beziehungsweise in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern ein duales Studium absolvieren.
Die Jugendförderung und die Nachwuchsarbeit des 1. FC Kaiserslautern standen im Mittelpunkt des Besuchs des Trainingszentrums am Fröhnerhof in Mehlingen. „Der 1. FCK und die Pfalz sind eine Einheit. Sie sind untrennbar voneinander. Der Verein wurzelt in der Region“, stellte die Ministerpräsidentin fest. Der Verein setze auf die eigene Jugend- und Nachwuchsarbeit und erlebe große Motivation und enormes Engagement sowohl bei den jungen Spielern als auch bei den Trainern.
Mehr als 250 Gäste konnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim abschließenden Bürgerempfang in der Stadthalle Landstuhl begrüßen. Vor den Begegnungen und Gesprächen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern umriss sie aktuelle Themen der Landes- und Regierungspolitik. Natürlich standen die Attentate von Paris und die Flüchtlingspolitik im Mittelpunkt ihrer Rede: „Wir sind noch immer geschockt und trauern mit unseren französischen Freunden. Die Attentate von Paris sind ein Anschlag auf unsere offene Gesellschaft, auf unsere Demokratie und auch auf Europa.“
Zwischen Rheinland-Pfalz und Frankreich gebe es eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft. „Wir stehen mit unseren französischen Freunden und Freundinnen gemeinsam ein für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit Blick auf die Flüchtlinge warnte sie vor Fehlschlüssen. „Die Menschen, die zu uns kommen, fliehen vor genau diesen menschenverachtenden Banden. Wir müssen den Menschen Sicherheit und Frieden bieten.“
Die Landesregierung habe eine klare Position. „Hier geht es um die Menschen. Für uns steht die Humanität im Zentrum“, betonte die Ministerpräsidentin. Rheinland-Pfalz habe schnell reagiert, eine Task Force und einen Führungsstab Flüchtlingshilfe eingerichtet, die Verwaltung verstärkt und Unterkünfte für alle Personen geschaffen, die bei uns ankommen. Derzeit sind es mehr als 12.500 Flüchtlinge in unseren Erstaufnahmeeinrichtungen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Wir setzen das Asylrecht konsequent um: Wer bleiben darf, wird schnell integriert. Wer nicht bleiben darf, muss das Land schnell wieder verlassen.“
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