| Hambacher Disput 2012

Wachstum und Verteilungsgerechtigkeit gehören zusammen

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck und auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Stiftung Hambacher Schloss hat am Samstag der „Hambacher Disput 2012“ stattgefunden.
Hambacher Schloss; Bild: rlp-Archiv
Hambacher Schloss; Bild: rlp-Archiv

Am Ort des Hambacher Festes von 1832 diskutierten Referenten und mehr als 200 Teilnehmer verschiedene Facetten des Themas „Wachstum 2.0 – Glück und Wohlstand (nur) ohne Wachstum?“ Ministerpräsident Kurt Beck verwies bei seiner Einführung auf den 1972 von der Vereinigung Club of Rome veröffentlichten Bericht über die „Grenzen des Wachstums“.

Er erinnerte daran, dass schon damals auf die Zunahme der Erdbevölkerung, die veränderten Lebens- und Konsumgewohnheiten und die dadurch steigende Ressourcennutzung und Umweltverschmutzung hingewiesen wurde. „Mehr und dringlicher denn je beschäftigen uns diese Themen und es stellt sich die Frage, wie wir mit der Verschärfung der Probleme, aber auch fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und der gewachsenen Sensibilität der Menschen umgehen“, sagte Beck.

Ökobilanzen, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit seien heute für viele Unternehmen und Industriegesellschaften selbstverständlich. „Trotzdem müssen wir noch stärker Produktion und Verbrauch an den endlichen Grenzen ausrichten“, sagte Beck. Er verwies auf die Energiewende, mit der qualitatives wirtschaftliches Wachstum und Nachhaltigkeit zusammengeführt werden könnten. Hier hätten deutsche Unternehmen auch weltweit einen Wettbewerbsvorsprung, der sowohl für Wachstum als auch für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit genutzt werden könne.

„Wachstum und Wohlstand bemessen sich aber nicht allein an der Wirtschaft, sondern auch an den Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Deshalb muss der Wachstumsbegriff der Zukunft auch die Themen aufgreifen, die die Gesellschaften in ihrem Zusammenhalt betreffen“, so Beck. Der Ministerpräsident bezeichnete es als Aufgabe der Politik, einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz für qualitatives Wachstum zu finden. „Dazu gehören Chancengleichheit bei Bildung und Ausbildung, das Angebot existenzsichernder Beschäftigung und soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder im Alter“, so Beck auf dem Hambacher Schloss.

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