Das heißt, nicht nur die Chemie muss stimmen, sondern auch die Qualität des Gewässers als Lebensraum. „Hier können wir zwar Fortschritte verzeichnen, so sind im Rhein bis auf den Stör wieder alle Fischarten zurück gekommen. In unseren besten rheinland-pfälzischen Gewässern, etwa in der Our, leben bis zu 39 empfindliche Kleintierarten wie Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen, die Indikatoren für die Wasserqualität sind“, sagte die Ministerin.
Trotzdem bleibe viel zu tun: 73 Prozent der Fließgewässer weisen noch keinen guten ökologischen Zustand auf. Eine wichtige Herausforderung für die kommenden Jahre bestehe darin, die Stickstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge durch die Landwirtschaft zu reduzieren. Höfken: „Da haben wir uns mit der geplanten stärkeren Förderung von Agrarumweltschutzmaßnahmen sowie der besseren Beratung für Landwirte bereits auf den Weg gemacht.“
„Gewässer sind wertvolle Lebensräume, und Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das es zu schützen gilt. Dabei tragen wir nicht nur Verantwortung für unsere heimischen Flüsse, sondern auch für den Schutz der Meere“, betonte die Ministerin.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die im Jahr 2000 in Kraft getreten ist, verpflichte das Land, einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer herzustellen. Allein bis 2015 seien dafür Investitionen in Höhe von 420 Millionen Euro geplant: 310 Millionen Euro sollen in die Sanierung von Kläranlagen und Kanalsystemen fließen. Mit 110 Millionen Euro wird die Aktion Blau Plus zur Renaturierung von Gewässern gemeinsam mit Kommunen und anderen Akteuren vor Ort – etwa der Landwirtschaft - umgesetzt.
Der Gewässerzustandsbericht 2010 ist die erste umfassende Darstellung der Entwicklung rheinland-pfälzischer Gewässer seit dem Gütebericht 2000. Das 222 Seiten umfassende Werk, das das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht zusammen gestellt hat, soll auch das emotionale Interesse der Menschen im Land am Natur- und Erlebnisraum Wasser wecken.
Höfken: „Gewässerschutz und Gewässerentwicklung schaffen Lebensqualität. Mit unserer nachhaltigen Wasserwirtschaft tragen wir dazu bei, dass auch künftige Generationen die Schönheit und Vielfalt der Bäche, Flüsse und Seen in Rheinland-Pfalz erleben können.“
Mehr Informationen zum Gewässerschutzbericht erhalten Sie <link http: www.mulewf.rlp.de einzelansicht archive october article _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>hier.