Wasserstände im Rhein bleiben niedrig

Niedrige Wasserstände beeinträchtigen weiter die Rhein-Schifffahrt: Ohne ausreichend Wasser unterm Kiel dürfen viele Frachtschiffe nicht voll beladen werden. An dem Niedrigwasser werde sich auch in den nächsten Tagen nichts ändern, sagte Heinz-Jürgen Mayer von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) Südwest am Mittwoch in Mainz.
Binnenschiff auf dem Rhein bei Niedrigwasser. Bild: dpa

Es sei zwar Regen vorhergesagt, aber nur wochenlange Niederschläge würden den Wasserstand deutlich erhöhen. "Und dann muss es schon großflächig kommen."

Anfang Oktober sei gleich für mehrere Tage am Rhein-Pegel in Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) der sogenannte gleichwertige Wasserstand von 80 Zentimetern unterschritten worden, sagte der WSD-Experte. Im statistischen Mittel komme es dazu nur an bis zu 20 Tagen im Jahr. Viele Schiffsführer hatten daher nach Angaben des WSD Südwest nur noch mit halber Ladung fahren können.

Bei einem gleichwertigen Wasserstand von 80 Zentimetern garantiere die Wasser- und Schifffahrtsdirektion zwar noch eine Fahrrinne von 1,90 Meter Tiefe, sagte Mayer. Angesichts des Ladevolumens vieler Schiffe reiche das jedoch oft nicht aus. «Heutige Frachtschiffe können deutlich mehr abladen als 1,90 Meter.» Und nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf 120 Zentimeter sei der gleichwertige Wasserstand in Kaub nun schon wieder auf 100 gesunken.

So ärgerlich das Niedrigwasser für die Schiffer ist, für Experten ist dieser Wasserstand im Rhein und vielen anderen Flüssen in Rheinland-Pfalz keine Überraschung. «Die Herbstzeit ist die normale Niedrigwasserzeit an unserem Hauptgewässer, dem Rhein», erklärte Mayer. Dann werde der Zufluss aus den Alpen schwächer, weil die Frostgrenze wieder sinke und weniger Schnee und Eis in den Bergen taue. Wenn zudem noch der Regen ausbleibe, falle der Wasserstand deutlich.

Beim extremen Niedrigwasser 2003 waren die Werte noch um Einiges tiefer gesunken als es gegenwärtig der Fall ist. Doch auch damals, sagte Mayer, hätten noch Frachtschiffe verkehren können. «Das ist eine Frage der Abladung. Die Schiffe fahren, solange die Schiffsführer noch was dabei verdienen.» Und vor allem für den Massengütertransport sei die Binnenschifffahrt oft alternativlos. Steine oder Erz könnten in Mengen von vielen tausend Tonnen nicht mit Lastwagen transportiert werden. «Das ist unwirtschaftlich.»

Doch ein Ende des Problems für die Binnenschifffahrt ist absehbar. Spätestens im Dezember, schätzt der WSD-Experte, wird die Niedrigwasserzeit vorbei sein.

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