„Die Menschen in der Südpfalz haben Krieg und Nazi-Herrschaft gleich zu Beginn von der schlimmsten Seite erlebt. In meinem Heimatort Steinfeld, durch den Hitler den Westwall erbauen ließ, mussten bereits am 1. September 1939 Einwohner ihre Häuser verlassen und wurden obdachlos, führte Beck aus. Die Ausstellung gebe einen Eindruck davon, wie der Westwallbau die Lebensbedingungen der Menschen beeinträchtigte und erschwerte.
Er habe sich auch aufgrund seiner familiären Geschichte besonders dafür eingesetzt, die Ruinen des Westwalls als Friedensmahnmal für nachkommende Generationen zu erhalten. „Dies ist zugleich ein Beitrag zum Naturschutz, denn die Anlagen haben sich zu einem wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt“, so Beck. Neben dem politisch-historischen Aspekt informiere der zweite Teil der Ausstellung über die naturschutzfachliche Bedeutung des Westwalls. „Naturschützer, Historiker und politische Bildung aus der Region und auf Landesebene haben Informationen aus ihrem Bereich sehr anschaulich aufbereitet“, sagte Ministerpräsident Beck.
Er wünschte der Doppelausstellung, die bis zum 17. September 2011 in der Gedenkstätte KZ Osthofen zu sehen ist, noch viele interessierte Besucherinnen und Besucher. „Die Bilder einer verwüsteten Landschaft habe ich noch aus meiner frühen Kindheit im Kopf. Wir müssen die Erinnerung daran wach halten mit dem Ziel, politischen und ideologischem Fanatismus nie wieder eine Chance zu geben“, so Ministerpräsident Kurt Beck.
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Gedenkstätte KZ Osthofen
Westwall als Mahnmal und Naturschutzgebiet
Als vorbildliche und zukunftsgerichtete Erinnerungsarbeit lobte Ministerpräsident Kurt Beck die Doppelausstellung „Eine Region im Schatten des Westwalls - 1940 und heute“. Genau 72 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs besuchte der Ministerpräsident das NS Dokumentationszentrum in der Gedenkstätte KZ Osthofen, in dem sie zurzeit zu sehen ist.
