„Die Verantwortung für eine sozial gerechte und ökologisch vertretbare globale Entwicklung liegt bei jedem einzelnen Staat und deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der internationalen Entwicklungspolitik, damit die sogenannte „Eine Welt“ nicht an der Spaltung der Weltgemeinschaft in arm und reich zerbricht“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Zukunftscharta wurde im Jahr 2014 vom Bundesentwicklungshilfeministerium initiiert, um einen Dialog über die Frage, wie man Zukunftschancen für alle Menschen eröffnen kann, zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Kirchen, Wirtschaft und Wissenschaft zu ermöglichen. Die Zukunftstour, die nun in Mainz Station machte, ist ein Veranstaltungsformat, um möglichst viele Menschen in Deutschland für die Thematik zu sensibilisieren.
Die Ministerpräsidentin betonte in ihrer Rede, dass es wichtig sei, eine offene Debatte darüber zu führen, mit welchen Instrumenten und Mechanismen eine wirkungsvolle Nachhaltigkeitspolitik organisiert werden kann. Bei vielen Menschen, die sich mit der Thematik der Nachhaltigkeit und mit Fragen der weltweiten Gerechtigkeit befassten, habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die klassische Entwicklungshilfe an ihre Grenzen stoße und keine wirkliche Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und auch politischen Lage bewirkt habe. Die weltweit steigenden Flüchtlingszahlen seien Ausweis dafür.
„Die neuen im Jahr 2015 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen greifen genau diese Überlegungen auf. Die Verantwortung für eine sozial gerechte und ökologisch vertretbare Entwicklung in der ganzen Welt liegt bei jedem Staat und bei jedem einzelnen von uns. Globale Gerechtigkeit darf kein leeres Schlagwort sein, und deshalb wollen wir mit der Politik unserer Landesregierung und unseren Maßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Mit den Zielen der neuen Agenda 2030 geht es nicht mehr allein um Entwicklungsprojekte und Programme. Es geht vor allem um grundlegende politische, gesellschaftliche, rechtliche und wirtschaftliche Veränderungen, die überall stattfinden müssen – im Norden und im Süden. Es geht um eine sozial und ökologisch gerechte Globalisierung, um gerechte Handelsstrukturen, um Klima- und Umweltschutz“, sagte Innenminister Roger Lewentz in seiner Diskussion mit Schülerinnen und Schülern beim Jugendpanel.
Die Ministerpräsidentin bekräftigte, dass in Rheinland-Pfalz das Thema Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe aller Politikbereiche angesehen werde, an der sich Wirtschafts-, Umwelt- und auch Entwicklungspolitik ausrichte. Exemplarisch stünden dafür die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz sowie die entwicklungspolitischen Leitlinien. Auch die Partnerschaft der Landesregierung mit Ruanda, die an jeder Ecke des Landes sichtbar ist, trage Früchte, so die Ministerpräsidentin.