„Die Teilnehmer des Ovalen Tischs für Ausbildung und Fachkräftesicherung sind wichtige Partner bei der Integration der vielen Flüchtlinge in unserem Land. Kompetent und unkompliziert konnte ein gemeinsames Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, das für die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und damit auch für die politisch bedeutsame Integration in die Gesellschaft sorgt. Die Landesregierung arbeitet seit Januar erfolgreich den eigenen Maßnahmenkatalog ab, zuletzt wurden die Programme zum Spracherwerb ausgeweitet sowie die frühzeitige systematische Erfassung der Qualifikationspotenziale in den Erstaufnahmeeinrichtungen gestartet“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich der heutigen Sitzung des Ovalen Tischs für Ausbildung und Fachkräftesicherung.
Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz der letzten Woche seien ein erster Schritt in die richtige Richtung, dem noch viele weitere folgen müssen. „Deshalb freue ich mich, dass die Partner des Ovalen Tischs ebenfalls längst handeln. Ziel all unserer Anstrengungen ist, Potentiale zu erkennen, Sprachbarrieren abzubauen und die gezielte Information, Beratung und Vermittlung in die Berufswelt. Daran arbeiten Bundesagentur für Arbeit, Kammern, Verbände und Initiativen erfolgreich im ganzen Land. Zusammen mit dem überwältigenden ehrenamtlichen Engagement landesweit macht mich das sehr stolz über unseren Umgang mit den Flüchtlingen und Asylsuchenden“, so die Ministerpräsidentin.
„Die meisten Menschen wünschen sich, rasch in der Gesellschaft anzukommen und selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können“, ist Hans-Hartwig Felsch, Geschäftsführer der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit überzeugt. „Viele der Asylbegehrenden bringen gute Qualifikationen und Berufserfahrung mit. Das gilt es für die heimische Wirtschaft auszuschöpfen. Die Weichen wollen wir möglichst frühzeitig stellen, um im Anschluss an die notwendigen Anpassungen der Sprachkompetenz sowie das Anerkennungsverfahren für die im Ausland erworbenen Abschlüsse möglichst rasch eine Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen.“
Weiteres Thema der Sitzung war eine erste Zwischenbilanz der Welcome Center. Nach den ersten drei Monaten mit etwa 150 Anfragen ziehen die Industrie- und Handelskammern ein positives Fazit. 60 Prozent der Anfragen kommen von (potenziellen) Fachkräften, 25 Prozent von Unternehmen. Die häufigsten Themen waren dabei Arbeitssuche, berufliche Anerkennung, Einreisebestimmungen und Spracherwerb. 80 Prozent der Fachkräfte kommen aus Drittstaaten, die übrigen 20 Prozent aus Europa. Von den Fachkräften ist eine leichte Mehrheit (ca. 60 Prozent) männlich. „Die Welcome Center treffen sowohl bei Unternehmen als auch bei ausländischen Fachkräften an den vier Standorten im Land auf Interesse“, sagte Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „Die Welcome Center tragen zur Identifikation, Anerkennung und Integration internationaler Fachkräfte bei, beheben Informationsdefizite und geben konkrete Handlungshilfen.“
Zu den Partnern des Ovalen Tischs gehören die Staatskanzlei, das Arbeits-, das Bildungs- und das Wirtschaftsministerium, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Landwirtschaftskammer, die Landesvereinigung Unternehmerverbände, der Verband der Freien Berufe, der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften IG BCE, IG Metall und ver.di.