| Frauenquote

Zustimmung des Bundesrates begrüßt

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Frauenministerin Irene Alt haben die Zustimmung des Bundesrates zu einem Gesetzentwurf für die Einführung einer gesetzlich verankerten Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen begrüßt.
Eine Frau mit einem Laptop in den Händen; Bild: dpa
Eine Frau mit einem Laptop in den Händen; Bild: dpa

Es sei höchste Zeit, dass die Frauenquote komme und sich die Anstrengungen der Frauen endlich auszahle, so die Ministerinnen.

„Es freut mich ganz besonders, dass mit dem Saarland und Sachsen-Anhalt zwei Länder mit einer großen Koalition für die erforderliche Stimmenmehrheit gesorgt haben. Endlich wurde die Blockadehaltung der unionsgeführten Länder aufgebrochen“, kommentiert Frauenministerin Alt das Votum vom Freitag. Mit Blick auf die nun anstehende Beratung und Abstimmung im Bundestag mahnt Alt: „Es ist jetzt an den Unionsfrauen, Farbe zu bekennen. Ich hoffe, dass jene Frauen, die die sogenannte Berliner Erklärung unterzeichnet und damit die Einführung einer Quote vehement gefordert haben, weiterhin, auch gegen Kritik aus den eigenen Reihen, zu ihrer Meinung stehen.“

Die Oppositionsparteien im Bundestag sind für die Einführung einer starren Frauenquote, während die Union gespalten ist zwischen diesem Modell und der Einführung der sogenannten Flexiquote. Diese zielt im Grunde auf eine Selbstverpflichtung der Unternehmen ab. Alt: „Die Selbstverpflichtung ist ein Schlag ins Wasser. Sie funktioniert nicht. Daher hat auch die Flexiquote keine Aussicht auf Erfolg.“

Wirtschaftsministerin Lemke: “Es ist allerhöchste Zeit, dass Frauen in der Realität in Spitzenpositionen gelangen statt an die gläserne Decke zu stoßen. Denn bei Frauen an der Spitze von Unternehmen und Aufsichtsräten geht es nicht nur um Gleichberechtigung. Frauen sind heutzutage oft mindestens so gut ausgebildet wie Männer, zwei Drittel von ihnen sind berufstätig und viele vereinbaren in bewundernswerter Weise trotz ungenügender Infrastruktur Familie und Beruf. Auch für die Wirtschaft ist die Entscheidung des Bundesrates heute wegweisend, denn viele Studien belegen, gemischte Teams sind einfach erfolgreicher und das zahlt sich für die Unternehmen in Euro und Cent aus. Die freiwillige Selbstverpflichtung von Unternehmen, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu entsenden, hat sich hingegen als bloße Hinhaltetaktik entpuppt. Wie viele Jahrzehnte sollen die deutschen Frauen denn noch warten, bis sie angemessen an Unternehmensentscheidungen beteiligt werden? Also keine Angst vor der Quote. Frauen an der Spitze sind eine Bereicherung.“

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