„Der Schock über die unfassbaren Verbrechen der Terrororganisation Hamas bestimmt seit dem 7. Oktober das Leben der Menschen in Israel. Auch wir in Deutschland sind schockiert und traurig und bangen mit um das Schicksal der Geiseln. Unsere Solidarität gilt den Familien der Opfer und ihren Freundinnen und Freunden“, so die Ministerpräsidentin weiter. Um die wichtige Friedensarbeit von Givat Haviva weiter zu unterstützen, rufen Landtag und Landesregierung zu Spenden für Givat Haviva an deren deutschen Freundeskreis in Mainz auf.
Landesregierung und Landtag stehen in engem Austausch mit der gemeinnützigen jüdisch-arabischen Begegnungsstätte Givat Haviva in Israel. Sie liegt im Norden des Landes im sogenannten arabischen Dreieck an den Grenzen zu Jordanien und dem Libanon und engagiert sich für eine friedliche Koexistenz und Verständigung zwischen jüdischen und arabischen Israelis und Palästinensern. „Diese Verbindung ist nicht nur lange gewachsen und belastbar. Sie muss gerade jetzt unsere Basis sein, wenn es darum geht, sich jeder antisemitischen Äußerung oder sogar Übergriffen entgegenzustellen“, so die Ministerpräsidentin. „Ich bin voller Bewunderung für das jüdisch-arabische Team, das trotz der schrecklichen Lage weiterhin an seiner Friedens- und Verständigungsarbeit festhält.“ Dort sei man überzeugt davon, Konflikte zwischen den Bürgern und Bürgerinnen Israels friedlich und dialogorientiert beizulegen und mit gemeinsamen jüdisch-arabischen Initiativen auf die extremen Kräfte zu reagieren. Givat Haviva organisiert unter anderem Workshops für Kinder und Jugendliche, Zusammenarbeit von jüdischen und arabischen Dörfern sowie Sprachkurse. Bereits 1963 wurde das jüdisch-arabische Zentrum für Frieden gegründet. Über alle Krisen und Kriege im Nahen Osten hinweg haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Frieden und Verständigung eingesetzt. Bereits bei den Vorbereitungen der israelisch-palästinensischen Friedensprozesse von Oslo und Madrid in den 90er Jahren spielte Givat Haviva eine wichtige Rolle.
Landtagspräsident Hendrik Hering betonte: „Begegnungs- und Bildungsprojekten zur jüdisch-arabischen Verständigung kam schon immer eine ganz zentrale Bedeutung zu. Givat Haviva ist in diesem Bereich die älteste und größte israelische Einrichtung, die kulturellen und religiösen Pluralismus fördert. Nach dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel ist diese herausragende Friedensarbeit und das Konzept einer „Shared Society“ in der israelischen Gesellschaft noch bedeutender und zentraler geworden. Auch wenn die Herausforderungen sicherlich größer sind als jemals zuvor. Aktuell hat Givat Haviva rund 260 evakuierte Betroffene aus dem Süden Israels aufgenommen, die vom Hamas-Terror betroffen und aus den überfallenen Kibbuzim geflohen sind. Sie werden dort verpflegt, betreut und erhalten Therapieangebote.“
Die Vorsitzende des deutschen Freundeskreises, der in Mainz gegründet wurde, Ruth Ratter, sagte: „Die durch Givat Haviva initiierte persönliche Begegnung zwischen jüdischen und arabischen Menschen bricht überlieferte Denkmuster auf, indem sie in vielfältigen Projekten auf den Dialog setzt und dabei auch unterschiedliche Standpunkte zulässt. Ziel ist die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger des Staates Israel. Bis zu dieser „Shared Society“ ist es noch ein weiter Weg. Indem wir das Engagement von Givat Haviva in unsere Gesellschaft tragen, setzen wir uns ebenso ein für ein friedliches Rheinland-Pfalz. Denn auch unser Zusammenhalt wird durch Antisemitismus und rassistisch motivierte Gewalt gefährdet. Hier können wir von der Arbeit in Givat Haviva lernen, denn dort wie hier sind persönliche Kontakte, gemeinsames Erleben und Handeln unabdingbar, um einen Weg zum Frieden zu bahnen.“ Die Kooperation des Landes Rheinland-Pfalz mit Givat Haviva wird in einem Festakt in der Staatskanzlei am 19. Dezember nochmals ausdrücklich gewürdigt.
Spenden an Givat Haviva empfehlen Landtag und Landesregierung an den Freundeskreis Givat Haviva Deutschland e.V. unter:
- IBAN DE 395 519 000 003 534 510 16
- BIC MVBMDDE55XXX
- Spendenzweck „Campus“