Ein Hobbybiologe steht irgendwo in der freien Natur, sieht einen Steinkauz und zückt sein Smartphone. Mit ein paar Klicks hat er den Vogel in einer digitalen Kartei gefunden, das integrierte GPS-Navigationssystem speichert die Koordinaten seines Standorts - fertig ist die Kartierung. Möglich macht es die neue "Artenfinder"-App.
Das Programm für bestimmte Mobiltelefone hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium (MUFV) gemeinsam mit zwei Unternehmen aus Dortmund kostenlos auf den Markt gebracht. "Das Problem war: Wie kommt die Verwaltung an Daten über Artenvorkommen", erklärt Rolf Walter, der die App mitentwickelt hat.
Wer sich das Programm aus dem Internet auf sein Smartphone lädt, kann auf einen Katalog mit Tieren und Pflanzen zugreifen und daraus die entdeckte Art auswählen. Anzahl und besondere Merkmale lassen sich ebenso speichern wie Fotos, die mit dem Handy gemacht werden. Gemeinsam mit den Standort-Koordinaten werden die Angaben an eine zentrale Datenbank geschickt. Im Internet können sie noch einmal geändert und anschließend dem MUFV übermittelt werden.
Mit den gesammelten Artendaten soll nachvollzogen werden, wie sich der Klimawandel auswirkt und wo welche Tiere und Pflanzen geschützt werden müssen - so der Plan des Ministeriums. Der Lebensraum gefährdeter Arten spielt darüber hinaus bei Bauvorhaben eine Rolle.