| Naturschutzgroßprojekt Bienwald

Beck und Conrad: Miteinander von Naturschutz und Nutzung

Das großangelegte Naturschutzprojekt Bienwald im südöstlichen Zipfel von Rheinland-Pfalz geht in die Hauptumsetzungsphase. Am Mittwoch wurden in Wörth die Förderbescheide des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz übergeben.

Das etwa elf Millionen Euro teuere Naturschutzprojekt wird zu 70 Prozent vom Bund finanziert, 20 Prozent steuert das Land bei. Den Rest übernehmen die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße.

„Der Bienwald ist für den Naturschutz ein außerordentlich wichtiges Gebiet - nicht zuletzt wegen des gelungenen Miteinanders von Naturschutz und nachhaltiger Nutzung. Dieses Konzept weiterzuentwickeln ist das wesentliche Ziel des Projektes.“ Das sagten Ministerpräsident Kurt Beck und Umweltministerin Margit Conrad zum Naturschutzgroßprojekt Bienwald, dessen zweite Umsetzungsphase mit einer Feierstunde in der Kulturhalle Wörth-Schaidt gestartet wurde. Die Größe und Naturausstattung des Bienwaldes sei für ganz Deutschland repräsentativ, betonte Ministerpräsident Beck, der das Projekt als „wichtigen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt auch in Europa“ bezeichnete. Ministerin Conrad dankte den Menschen im Bienwald für ihre „intensive Beteiligung in der Vorbereitungsphase“.

Im Bienwald werden verschiedene Strategien des Naturschutzes umgesetzt. Einerseits werden 1680 Hektar Waldfläche der eigendynamischen Entwicklung überlassen, andererseits werden durch Renaturierungs- und Optimierungsmaßnahmen wertvolle Lebensräume dieser über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft erhalten. Das Bienwaldprojekt ist das bislang größte Naturschutzprojekt dieser Art in Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, auf 18.000 Hektar die langfristige Sicherung und den Erhalt einer sowohl national als auch europaweit einmaligen Schwemmfächerlandschaft durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen während der nächsten neun Jahre voranzutreiben.

 Während der ersten Projektphase wurden mehr als 300 verschiedene Biotope nachgewiesen. Der feuchte Niederungswald ist Lebensraum der besonders scheuen und seltenen Wildkatze. Aber auch die besonders hohe Brutdichte an Spechten und anderen Waldvögeln sowie das Vorkommen von 15 Fledermausarten und über 2200 Käferarten spiegeln die besondere Wertigkeit des Gebietes für den Naturschutz wieder.

 

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