Das unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer gegenüber Vertreterinnen und Vertretern rheinland-pfälzischer Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich in der Staatskanzlei über das neue europäische Rahmenprogramm ‚HORIZON 2020‘ informierten.
Eingeladen hatten zu der Veranstaltung Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Wissenschaftsministerin Doris Ahnen und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, die aus der Perspektive ihrer Ressorts den Innovationsstandort Rheinland-Pfalz und die Möglichkeiten des neuen EU-Rahmenprogramms beleuchteten.
„Wir stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen: Wie begegnen wir dem demografischen Wandel? Wie stellen wir uns die Gesundheitsversorgung für die Zukunft vor? Fragen wie diese lassen sich nur gemeinsam mit starken Partnern beantworten. Diesem Ansatz folgt auch ‚HORIZON 2020‘, mit dem sich Wissenschaft und Wirtschaft neue Förder- und Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Ich kann nur alle Akteure ermuntern, diese Chancen zu ergreifen“, sagte die Ministerpräsidentin.
„Der Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz ist heute wettbewerbsfähiger und innovativer denn je. Ablesen lässt sich das an vielen Erfolgen, die vor allem im Rahmen der landesweiten Forschungsinitiative möglich wurden“, so Doris Ahnen. „Das gute Abschneiden bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, gestiegene Drittmitteleinnahmen, die Gewinnung von Spitzenwissenschaftlern und Spitzenwissenschaftlerinnen und die Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen sind dafür nur einige Beispiele. Mit ,HORIZON 2020‘ haben unsere Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen nun die Chance, sich noch besser international zu vernetzen und neue Kunden, Aufträge und Märkte zu akquirieren.“ Allein unter dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm haben Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen aus Rheinland-Pfalz seit 2007 mehr als 182 Millionen Euro an EU-Fördermitteln für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben eingeworben.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke ergänzte: „Unsere Unternehmen brauchen Innovationen. Diese sind dann konkurrenzfähig und besonders erfolgreich, wenn es zuvor einen intensiven Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gegeben hat. Die Aufgabe von Innovationspolitik ist es daher auch, Akteure zusammenzubringen und Unterstützung zu leisten. Das geschieht in Rheinland-Pfalz. Netzwerke und Cluster, die einen Austausch entlang der gesamten Wertschöpfung im Blick haben, schaffen hier eine Plattform. Zündung für neue Projekt- und Forschungsideen erwarte ich mir auch von der heutigen Veranstaltung: Horizon kann Horizonte für europäische Vorhaben öffnen.“
Die Veranstaltung bildete den Auftakt einer ganzen Terminreihe in Rheinland-Pfalz, auf der „HORIZON 2020“ genauer vorgestellt werden soll. Den Interessierten bietet sich dabei auch die Gelegenheit, sich über Ideen und Projektvorhaben auszutauschen. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe, die vom Enterprise Europe Network in Rheinland-Pfalz organsiert wird, vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und dem Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz.
Die Terminreihe umfasst fünf weitere regionale Veranstaltungen in Kaiserslautern, Trier, Koblenz und Mainz zu verschiedenen Themenschwerpunkten des Programms (<link http: www.horizon2020-rlp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.horizon2020-rlp.de).
„HORIZON 2020“ führt als neues Programm für Forschung und Innovation ab 2014 alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Europäischen Kommission zusammen. Der neue Programmzuschnitt zielt dabei stärker als die bisherigen Programme auf den Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und soll unter anderem kleineren und mittleren Unter-nehmen den Zugang zu europäischen Forschungs- und Innovationsprojekten erleichtern.
Mit dem neuen Programm will die EU-Kommission Pionierforschung und exzellente Forschungsinfrastrukturen fördern, Schlüsseltechnologien unterstützen und sich auf die größten gesellschaftlichen Herausforderungen Europas, wie Lebensmittelsicherheit, Klimaschutz, Bevölkerungsalterung oder saubere und effiziente Energie, konzentrieren.
„HORIZON 2020“ – auch dies ist neu – umfasst die drei Prioritätslinien „Exzellente Wissenschaft“, „Industrielle Führungsrolle“ und „Gesellschaftliche Herausforderungen“. Ziel ist, die besten Talente zu fördern und erstklassige Forschungsbedingungen zu gewährleisten. Weiterhin wird ein Augenmerk auf die wirtschaftliche Attraktivität gelegt. So fördert „HORIZON 2020“ die Bereitschaft von Unternehmen, in Forschung zu investieren, mit dem klaren Ziel, die Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Privatwirtschaft zu verstärken. Zu den wichtigsten Neuerungen gegenüber früheren Rahmenprogrammen gehört, dass dieses Mal Forschung und Innovation in ein und demselben Programm zusammengeführt werden. Dies hat zum Ziel, dass die Ergebnisse von Grundlagenforschung rascher den Weg zu marktfähigen, neuen Industrieprodukten und Dienstleistungen finden werden.
Das Enterprise Europe Network ist das größte Netzwerk von Informations- und Beratungsstellen in Europa, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Gegründet von der Europäischen Kommission im Rahmen des EU-Förderprogramms für Wettbewerb und Innovation (CIP), haben sich seit 2008 über 600 wirtschaftsnahe Organisationen aus ganz Europa und darüber hinaus dem Netzwerk angeschlossen.
<link http: www.rlp.de mediathek bildergalerie details external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>Fotos von der Veranstaltung finden Sie in unserer Mediathek.