| Delegationsreise Ruanda

Bildung ist der Schlüssel für die Entwicklung in Afrika

Auf ihrer Reise nach Ruanda hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer unter anderem Präsident Paul Kagame getroffen, eine Art Drohnen-Flughafen besichtigt, ein Frauenberatungszentrum sowie eine Augenklinik und Projekte von Aktion Tagwerk besucht und sich dabei ein Bild der Graswurzelpartnerschaft der beiden Länder gemacht.
Ein weiteres Projekt von Aktion Tagwerk hat die Delegation in Kigali besucht. 100 Jungs, die kein Zuhause mehr haben, finden hier bei "Enfants de Dieu" mehr als nur eine Unterkunft: Schule, Betreuung und die Möglichkeit wieder in Familien integriert zu werden.
Ein weiteres Projekt von Aktion Tagwerk hat die Delegation in Kigali besucht. 100 Jungs, die kein Zuhause mehr haben, finden hier bei "Enfants de Dieu" mehr als nur eine Unterkunft: Schule, Betreuung und die Möglichkeit wieder in Familien integriert zu werden.
Ein gutes Beispiel für den Wissenstransfer zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda ist die Augenklinik in Kabgayi. In der Augenheilkunde der Johannes Gutenberg-Universität und der Augenklinik, die gleichzeitig Ausbildungsklinik ist, werden zum Beispiel Vorlesungen aus dem jeweils anderen Land gestreamt.
Ein gutes Beispiel für den Wissenstransfer zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda ist die Augenklinik in Kabgayi. In der Augenheilkunde der Johannes Gutenberg-Universität und der Augenklinik, die gleichzeitig Ausbildungsklinik ist, werden zum Beispiel Vorlesungen aus dem jeweils anderen Land gestreamt.
Innovative Logistik hatte die Delegation der Ministerpräsidentin in Muhanga, einer ländlichen Region südlich von Kigali, besichtigt: Eine Art Drohnen-Flughafen versorgt im Land der Tausend Hügel entlegene Kliniken mit Blutkonserven und Medikamenten. Statt vier Stunden Fahrzeit können die Medikamente so binnen 15 Minuten vor Ort sein.
Innovative Logistik hatte die Delegation der Ministerpräsidentin in Muhanga, einer ländlichen Region südlich von Kigali, besichtigt: Eine Art Drohnen-Flughafen versorgt im Land der Tausend Hügel entlegene Kliniken mit Blutkonserven und Medikamenten. Statt vier Stunden Fahrzeit können die Medikamente so binnen 15 Minuten vor Ort sein.
Beim Gespräch mit Präsident Paul Kagame
Beim Gespräch mit Präsident Paul Kagame

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat während ihrer fünftägigen Delegationsreise in das Partnerland Ruanda Präsident Paul Kagame getroffen. Zusammen mit ihrem Ehemann Klaus Jensen, Finanzministerin Doris Ahnen und der stellvertretenden Präsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages, Astrid Schmitt, führte sie ein sehr intensives Gespräch mit dem Mann, der aktuell auch den Vorsitz der Afrikanischen Union innehat. Das Gespräch dauerte mehr als eine Stunde. Präsident Kagame betonte darin die große Bedeutung der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda. Rheinland-Pfalz habe einen bedeutenden Einfluss auf die sozio-ökonomische Entwicklung seines Landes genommen, besonders nach dem Genozid von 1994. Damals wurden fast eine Million Ruander getötet. Die Wunden dieser schrecklichen Zeit seien bis heute sichtbar, der Versöhnungsprozess sei auch heute noch ein großes Thema, so Präsident Kagame. Als vorrangigstes Ziel seines Landes nannte er auch heute noch den Kampf gegen Armut. Sein Land könne sich heute mit der eigenen Landwirtschaft selbst ernähren. Die Bevölkerungsentwicklung seines Landes sei rasant, so Präsident Kagame, daher sei ihm wichtig, regionale Zentren zu errichten, um eine Landflucht zu vermeiden. Bildung sei der Schlüssel für eine gute Zukunft seines Landes. Ruanda habe keine Bodenschätze, der Schatz seines Landes seien die Menschen. "Wir werden die Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft weiter ausbauen", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Kagame begrüßte das sehr. Ruander, die in Deutschland studiert haben, hätten heute viele wichtige Positionen im Land inne. „Ganz Afrika schaut auf Ruanda. Das Land gilt als eines der sichersten des Kontinents, das Wirtschaftswachstum liegt bei mehr als acht Prozent, die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist beispielhaft. Ich möchte Sie ermutigen, auch mehr Pluralität zuzulassen", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. In Bezug auf die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika waren sich Dreyer und Kagame einig: Die Fehler der Vergangenheit, dürften nicht wiederholt werden. Afrika profitiere mehr von einem Austausch in Bildung, Wissenschaft und Investitionen in die Wirtschaftsentwicklung als von rein finanziellen Zuwendungen. „Meine Reise nach Ruanda stand unter dem Motto "Voneinander lernen". Dies ist seit langem unser Ansatz in Rheinland-Pfalz, daher freue ich mich auf die Neuausrichtung der Entwicklungspolitik. Der Austausch auf Augenhöhe ist ein wichtiger Schritt, um Fluchtbewegungen in Afrika zu vermeiden", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. 

Landflucht stoppen

Innovative Logistik hatte die Delegation der Ministerpräsidentin zuvor in Muhanga, einer ländlichen Region südlich von Kigali, besichtigt: Eine Art Drohnen-Flughafen versorgt im Land der Tausend Hügel entlegene Kliniken mit Blutkonserven und Medikamenten. Statt vier Stunden Fahrzeit können die Medikamente so binnen 15 Minuten vor Ort sein. „Die Drohnen folgen auf ihrem Weg einer Art Himmelsautobahn. Für mich ist dies ein gutes Beispiel, wie die  Digitalisierung dem Menschen dienen kann", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Im Distrikt Huye besuchte die Delegation eine Frauenkooperative. Hier arbeiten bedürftige Frauen der Region, mit der Arbeit in einer Ziegelbrennerei können sie mittlerweile ihre Familien ernähren. Eine der vielen Erfolgsgeschichten von "Aktion Tagwerk", die schon 2009 den Aufbau der Kooperative unterstützt hat. Diese trägt sich heute weitgehend alleine. Nur eine Sozialarbeiterin finanziert die Mainzer Hilfsorganisation heute noch.

Um Frauen in Not ging es auch beim Besuch des Frauenberatungszentrums, das der Frauennotruf Mainz unterstützt. Hier finden Frauen aus der gesamten Region Hilfe und Beratung, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. Unter ihnen sind immer noch Frauen, die an schweren körperlichen und seelischen Folgen der Massenvergewaltigung während des Genozids leiden. 

Das Thema "Entwicklung des ländlichen Raums" stand auch im Zentrum einer internationalen Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kigali. Finanzministerin Ahnen stellte in einem Impulsreferat vor, wie in Rheinland-Pfalz der ländliche Raum gestärkt wird und wie wichtig es ist, für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt zu sorgen. 

Wissenstransfer

Ein gutes Beispiel für den Wissenstransfer zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda ist die Augenklinik in Kabgayi. In der Augenheilkunde der Johannes Gutenberg-Universität und der Augenklinik, die gleichzeitig Ausbildungsklinik ist, werden zum Beispiel Vorlesungen aus dem jeweils anderen Land gestreamt. Für die deutschen Ärzte sind die Erfahrungen der ruandischen Ärzte beim Behandeln eines seltenen Augenkrebs wichtig. In Deutschland ist diese Krebsart selten, in Ruanda hingegen häufig. Mittlerweile sind die Heilungschancen gestiegen. Gemeinsame Forschung steht auch im Zentrum des Ethnologie-Studiengangs, der beim Besuch der Delegation eingeweiht wurde, bei dem Studierende aus Ruanda, Namibia, Südafrika und Mainz zusammenarbeiten werden. „Afrika soll nicht mehr als Forschungsgegenstand aus europäischer Perspektive gesehen werden. Es geht  darum, jungen Afrikanern die Möglichkeit zu geben, ihre Länder zu erforschen und weiterzuentwickeln“, sagte der Präsident der Mainzer Universität, Prof. Krausch. Angeschlossen an die Augenklinik ist eine Optikerwerkstatt, die von der Ruandahilfe Hachenburg unterstützt wird.

Kinder Gottes

Ein weiteres Projekt von Aktion Tagwerk hat die Delegation in Kigali besucht. 100 Jungs, die kein Zuhause mehr haben, finden hier mehr als nur eine Unterkunft: Schule, Betreuung und die Möglichkeit wieder in Familien integriert zu werden.

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