Bruch: Viele Sportverbände fühlen sich von Doping nicht betroffen

Sportverbände in Rheinland-Pfalz sehen sich oft nicht als Betroffene der Dopingproblematik. Es gebe bei den Sportfunktionären in den Landesverbänden "eine gewisse Tendenz, das Dopingproblem zu marginalisieren", sagte Sportminister Karl Peter Bruch bei der Vorstellung der Studie "Dopingprävention in Rheinland-Pfalz".
Symbolbild: Tabletten

Viele der Befragten hätten sich dahingehend geäußert, dass die in ihrer eigenen Sportart oder beim vertretenen Leistungsstand keine schwerwiegenden Dopingprobleme sehen.

Doping werde meist als das Problem anderer Sportarten und Leistungsbereiche oder pauschal als Problem des Auslands angesehen, sagte Bruch die Ergebnisse der Studie, die das Ministerium bei der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Auftrag gegeben hatte. Zudem gebe es eine starke Tendenz, die Verantwortung für die Lösung des Problems auf Bundesebene zu sehen, etwa bei Spitzenfachverbänden oder der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA).

"Die Einstellungen von Sportfunktionären gerade auf der regionalen Ebene bestimmen wesentlich mit, wie insbesondere junge Sportler mit dem Thema Doping und Medikamentenmissbrauch konfrontiert werden", gab Bruch zu bedenken. Sportfunktionäre im regionalen Bereich trügen hier eine Mitverantwortung und hätten Vorbildcharakter.

"Der Kampf gegen Doping ist vorrangig eine Einstellungssache, erst danach eine Frage von Maßnahmen", sagte Bruch. Das Land biete gemeinsam mit dem Landessportbund Aufklärungsworkshops an. Außerdem würden mit Hilfe des Landes Kontrollen bei landesweiten Wettbewerben verstärkt. So organisiere der Radsportverband bereits seit 2008 eigenständige Kontrollen vor Wettkämpfen.

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