Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Rheinland-Pfalz betrug im September rund 111.400. Das sind gut 6.700 weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit 5,3 Prozent und sank um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem August, als die Quote noch bei 5,6 Prozent lag.
Trotz dieser sehr positiven Entwicklung bleibe die Situation für einige Gruppen weiter schwierig. So hätten es Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Behinderungen, Jugendliche ohne Schulabschluss und ältere Menschen am Arbeitsmarkt besonders schwer. "Das Land hat bei seinen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen vor allem diese Menschen im Blick“, so Beck und Dreyer. Ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern, sei nicht nur für die Betroffenen selbst wichtig. Angesichts des demografischen Wandels und des in einigen Branchen schon spürbaren Fachkräftebedarfs könne es sich die Gesellschaft nicht leisten, auf das Potential dieser Menschen zu verzichten. Daher habe das Land die Fachkräfteoffensive "Gute Leute – gute Aussichten“ initiiert, die dieses Potenzial heben soll.
Beck und Dreyer kritisierten den ihrer Ansicht nach fragwürdigen Umgang der Bundesregierung mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen. "Diese Bundesregierung riskiert die soziale Spaltung der Gesellschaft. Da werden höchst undurchschaubare Berechnungen als transparent und schlüssig verkauft, der Hartz-IV-Empfänger gegen die Verkäuferin ausgespielt und Vorurteile gegenüber vermeintlich arbeitsunwilligen Menschen geschürt. Und das hält diese Bundesregierung für eine angemessene Antwort auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts", so Beck und Dreyer. Das eigentliche Problem liege aber darin, dass immer mehr Menschen wegen schamlos niedriger Löhne von ihrer Arbeit nicht mehr leben könnten und auf staatliche Unterstützung angewiesen seien. "Die richtige Antwort darauf heißt: Mindestlohn. Initiativen für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns, wie sie auch die rheinland-pfälzische Landesregierung eingebracht und jüngst auch der Deutsche Juristentag gefordert hat, scheitern jedoch am Widerstand von CDU/CSU und FDP. Statt die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen, belasten sie lieber die kleinen Leute", sagten die beiden Politiker.