Bereits am 5. Juni habe sich der Ausschuss für Bildung im Zusammenhang mit der Neufassung des Lehrplans Geschichte mit der Frage einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte an rheinland-pfälzischen Schulen beschäftigt. „Dies geht Ende November als Teil des Lehrplans Gemeinschaftskunde in die Anhörung. Wir sind also mitten auf dem Weg, das umzusetzen“, betonte die Ministerpräsidentin.
Zuvor hatte sie den Mauerfall vor 25 Jahren als eines der „schönsten und bewegendsten Ereignisse, die unser Land je erlebt hat“ gewürdigt. Die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen, der von der Sozialistischen Einheitspartei beherrscht worden sei – umringt von einer Anzahl „Blockparteien“. Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Wer das Regime herausforderte, begab sich in der DDR in Gefahr.“ Zahlreiche Menschen hätten das mit persönlichen Nachteilen, Diffamierung, Berufsverbot, Gefängnis, Ausbürgerung, auch mit dem eigenen Leben bezahlt.
„Widerspruch erforderte in diesem Staat stets enormen Mut. Im Herbst 1989 jedoch brach sich dieser Mut Bahn. Jene, die daran beteiligt waren, haben sich um unser Land und um die Demokratie verdient gemacht“, sagte die Ministerpräsidentin, die auch an die Aufbauleistungen durch das Land Rheinland-Pfalz im Osten Deutschlands und besonders in Thüringen erinnerte. „Bis Ende 1996 waren aus den Geschäftsbereichen der Landesregierung fast 1.400 Beschäftigte in Thüringen tätig. Die Projekt- und Verwaltungshilfe des Landes Rheinland-Pfalz hat bis zu diesem Zeitpunkt einen Umfang von 114 Millionen D-Mark erreicht“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die allen Beteiligten Dank aussprach. „Ich hebe ausdrücklich und stellvertretend für sie alle meine Vorgänger Carl-Ludwig Wagner, Rudolf Scharping und Kurt Beck hervor, denen diese Unterstützung allesamt ein Herzensanliegen gewesen ist. Für Bernhard Vogel gilt dies in besonderer Weise.“
Die Ministerpräsidentin wies darauf hin, dass sich die rheinland-pfälzischen Schulen schon seit Jahren mit der Thematik befassten. „Dass die Fördermittel in den zurückliegenden Jahren rege in Anspruch genommen worden sind, ist ein gutes Zeichen. Das verbinde ich mit einem herzlichen Dank an die Lehrkräfte im Land, die sich hier oftmals mit enormem Engagement einbringen. Sie sind im besten Sinn Demokratie-Lehrer“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
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Landtag
DDR-Geschichte aktiv vermitteln
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat im rheinland-pfälzischen Landtag deutlich gemacht, dass den nachwachsenden Generationen in Deutschland die DDR-Vergangenheit als „Teil unserer Geschichte“ aktiv vermittelt werden muss.
