| 9. November

Die Würde jedes Menschen ist unantastbar – das ist die Lehre aus unserer Geschichte

„Die Würde eines jeden Menschen ist Maßstab unseres Handelns. Das ist die wichtigste Lehre aus unserer Vergangenheit, die wir im Artikel 1 unseres Grundgesetzes unveränderbar festgehalten haben“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Gedenken an die Ereignisse des 9. November, der wie kein anderes Datum Wendungen und Abgründe in der deutschen Geschichte abbildet.
Der 9. November, der gemeinhin als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet wird, steht für den Widerspruch von tiefem Abgrund und befreienden Momenten
Der 9. November, der gemeinhin als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet wird, steht für den Widerspruch von tiefem Abgrund und befreienden Momenten

„Absoluter Tiefpunkt ist die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als die Nazis Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen in Brand steckten und jüdische Bürger und Bürgerinnen misshandelten, verschleppten und ermordeten. Mit dieser Nacht begann der Zivilisationsbruch des Holocaust, ein beispielloser Völkermord in der Geschichte der Menschheit“, so die Ministerpräsidentin. Das Gedenken an den Holocaust und das Leid der Opfer dürften niemals aufhören und müssten Teil der Staatsräson bleiben.

Sie bezeichnete es als zutiefst beschämend, dass Antisemitismus wieder salonfähig und auch die Zahl antisemitischer Straftaten deutlich angestiegen sei. Die Landesregierung kämpfe entschieden gegen jede Form von Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. „Gemeinsam mit den meisten Bürgern und Bürgerinnen treten wir dafür ein, dass Juden und Jüdinnen in Rheinland-Pfalz sicher leben können. Hass und Hetze gleich welcher Art haben bei uns keinen Platz“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Zum 9. November gehörten aber auch die Bilder vom Mauerfall 1989. Sie blieben unvergessen. „Noch heute fühle ich mich ergriffen von der unbeschreiblichen Freude und dem Glück der Menschen, als sich die Mauer öffnete. Ich empfinde vor allem Dankbarkeit dafür, er bleibt ein Glückstag für alle Deutschen“, so die Ministerpräsidentin.

Der 9. November, der gemeinhin als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet werde, stehe für den Widerspruch von tiefem Abgrund und befreienden Momenten. Die jeweiligen Ereignisse seien jedoch nicht vom Schicksal bestimmt worden, sondern von handelnden Menschen. „Jeder und Jede hat Anteil daran, ob wir in einer freiheitlichen, friedlichen, toleranten und solidarischen Gesellschaft leben können. Wir alle sind gefordert, unsere Werte immer wieder aufs Neue zu verteidigen. Das ist die wichtigste Botschaft, die ich mit diesem Datum verbinde“, so die Ministerpräsidentin.

Die Corona-Pandemie lasse alle gerade schmerzlich erfahren, wie verwundbar die Menschheit sei. Auch die Gedenkveranstaltungen zum 9. November müssten in diesem Jahr deshalb leider anders stattfinden. „Aber wir haben es selbst in der Hand, das Virus zu besiegen, indem wir verantwortungsbewusst handeln und als Gesellschaft zusammenhalten“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

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