Aktuellen Studien zufolge seien 78 Prozent der Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen online.
„Wir leben bereits in der digitalen Welt und sind uns oftmals gar nicht mehr der großen Veränderungen bewusst, die die Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen mit sich bringt“, sagte die Ministerpräsidentin. Für die Landesregierung seien vor allem die drei „Bs“ des digitalen Wandels entscheidend: Breitbandausbau, Bildung und Beschäftigung. „Für die digitale Nutzung in allen Bereichen ist ein leistungsfähiger Datentransport Grundvoraussetzung“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Beim Breitbandausbau sei bereits viel erreicht worden: „In Rheinland-Pfalz ist die Verfügbarkeit von Bandbreiten im Bereich von mindestens 50 Mbit/s von 49 Prozent (Ende 2013) auf 62,5 Prozent (Ende 2014) gestiegen, im Bereich bis 30 Mbit/s stieg die Verfügbarkeit im gleichen Zeitraum von 55 Prozent auf 74,4 Prozent“ sagte die Ministerpräsidentin. Das Ausbauziel 50 Mbit/s sei ein Zwischenziel. Smart services benötigten mehr Bandbreiten, deshalb habe die Landesregierung schon jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt und eine Machbarkeitsstudie für das Ausbauziel 300 Mbit/s in Auftrag gegeben.
Als Grundlage für das Leben und Arbeiten im digitalen Zeitalter stehe die Bildung im Fokus: „Internetkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz wie Lesen, Rechnen und Schreiben. Unsere Kinder müssen fit für die Zukunft sein“, betonte Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte beim Bund und für Europa, für Medien und Digitales. Deshalb habe die Landesregierung schon 2007 mit dem Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ die Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien geschaffen.
Auch im Bereich der Beschäftigung gebe es bereits viele gute Beispiele, wie die Digitalisierung für innovatives Arbeiten genutzt werde, so die Ministerpräsidentin: „In Kaiserslautern steht die weltweit erste Industrie 4.0-Anlage, mit der modelliert und erforscht wird, wie die intelligente Fabrik von morgen aussehen kann“, erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Impulse für die Wirtschaft in der digitalen Welt kämen zudem von der vitalen Start-Up-Szene: „Rheinland-Pfalz ist Start-Up-Land, hat die größte Start-Up-Szene unter den Flächenländern und bietet jungen Gründern und Gründerinnen viel Unterstützung“, sagte die Ministerpräsidentin.
Besonders wichtig sei es der Landesregierung, mit digitalen Projekten den Demografischen Wandel zu gestalten: „Wir haben mit den „Digitalen Dörfern“ ein tolles Projekt, in dem Zukunftskonzepte für das Leben auf dem Land erforscht werden. Besonders für ältere Menschen sind zudem die Fortschritte, die durch die Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich erzielt werden, zentral. So kann die Digitalisierung dabei helfen, selbst im hohen Alter in vertrauter Umgebung zu leben.“ Die Projekte zu „SUSI TD – Sicherheit und Unterstützung für Senioren durch Integration von Technik und Dienstleistung“ erprobten technische Versorgungsangebote: „SUSI merkt, wenn ein älterer Mensch fällt und verständigt Hilfe“, erklärte die Ministerpräsidentin.
Auch für die Landesverwaltung würden die Chancen der Digitalisierung intensiv genutzt, ergänzte Staatssekretärin Heike Raab: „E-Government aus Rheinland-Pfalz hat in den letzten Jahren mehrfach bundesweite Auszeichnungen erhalten.“ „Mit dem Transparenzgesetz gehen wir zudem völlig neue Wege. Durch die geplante aktive Veröffentlichung von Daten und Informationen auf einer Transparenzplattform eröffnen wir bessere Möglichkeiten zum Mitreden und Mitgestalten für die Bürger und Bürgerinnen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.