Bei der Veranstaltung ging es vor allem um die ökonomischen Potenziale und die Chancen für Beschäftigung, die für die Regionen von der Energiewende ausgehen.
„Das Handwerk und der Mittelstand vor Ort sind die Umsetzer der Energiewende und sie profitieren in hohem Maße davon“, sagte die Ministerpräsidentin, die auch stellvertretende Vorsitzende der ZIRP ist. Ländliche Gebiete böten ausreichend Fläche, um Anlagen für die Erzeugung regenerativer Energie vorzuhalten. „Kommunen und Kreise können so finanzielle Spielräume gewinnen, um gerade im demografischen Wandel neue Wege zu gehen.“ Als Beispiel führte die Ministerpräsidentin den Rhein-Hunsrück-Kreis an, der unter anderem aus den Erträgen aus der im Kreis erzeugten Windenergie einen Bürgerbus finanziert.
Um die Chancen zu nutzen, die mit der Energiewende für die ländlichen Regionen des Landes verbunden sind, seien noch einige Herausforderungen zu meistern, betonte die Ministerpräsidentin. Hierzu gehörten der Ausbau der Stromnetze sowie die Entwicklung von Speicherfähigkeiten und intelligenten Netzen. „Erst durch ein Zusammenspiel all dieser Faktoren ist die hohe Versorgungssicherheit, die unsere Wirtschaft und besonders unsere Industrieunternehmen benötigen, auch in Zukunft gewährleistet“, so Dreyer. Bei der anstehenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf Bundesebene gelte es für die Landesregierung, die Interessen der Wirtschaft und der Bürgerinnen und Bürger zu wahren, damit Rheinland-Pfalz ein attraktiver Standort sowohl für erneuerbare Energien als auch für energieintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb bleiben kann.
Uwe Hüser, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung betonte, dass die Energiewende „vor allem für strukturschwache Regionen große wirtschaftliche Chancen“ birgt. „Insbesondere die ländlich geprägten Regionen in Rheinland-Pfalz können damit von der dezentralen Energieerzeugung profitieren, indem sie weniger Geld für Energieimporte ausgeben, Kapital vor Ort halten, Arbeitsplätze sichern oder neu schaffen und damit attraktiv für Anwohner und die lokale Wirtschaft bleiben“, so Hüser.
Er wies darauf hin, dass viele Kommunen in Rheinland-Pfalz eigene Energie- und Klimaschutzkonzepte erarbeitet haben. „Sie sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst.“ Als Beispiel nannte er Stadt und Region Trier: Die interkommunale Zusammenarbeit mit der Region Trier wurde bereits 2001 mit einem gemeinsamen Energiekonzept vorangetrieben. Schon 2008 hat die Region über die Hälfte ihres Strombedarfs mit erneuerbaren Energien gedeckt. In Trier gibt es einen aktiven Solarverein, eine engagierte Agenda-21-Gruppe und Stadtwerke, die sich ganz der Energiewende verschrieben haben. Die Energiewende-Strategie sei eingebettet in ein breites Konzept zur Stärkung der ländlichen Räume, zu der die Verbesserung der Verkehrs-, Breitband- und Energie-Infrastruktur ebenso gehört, wie die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Kranken- und Pflegeversorgung oder die Schaffung investitionsfördernder Rahmenbedingungen.
Die Veranstaltungsreihe der ZIRP „Starke Wirtschaft – Starke Regionen“ stößt landesweit auf großes Interesse. Viele Vertreter aus Wirtschaft und Politik begleiten die Reihe seit ihrem Auftakt im September des vergangenen Jahres. Ziel der Reihe ist es, auf die Bedeutung der Zusammenarbeit von Regionen und Kommunen mit der Wirtschaft bei der Bewältigung der Zukunftsaufgaben der ländlichen Räume aufmerksam zu machen. Zu diesem Zweck zeigt sie Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für die Kommunalpolitik und die Wirtschaft auf, die die Attraktivität ihres gemeinsamen Standortes erhöhen.