Fuhr sagte: „Ich begrüße es, dass sich auch in unserem Bundesland junge Jüdinnen und Juden zu einem solchen Verband zusammenschließen. Sie geben sich damit eine gemeinsame Stimme und repräsentieren mit Selbstbewusstsein ihre jüdische Identität. Eine solche Vereinigung leistet einen wichtigen Beitrag für ein friedliches und verständnisvolles Zusammenleben in unserem Land und ist damit gleichzeitig ein Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit und den weiteren Austausch.“
Als Mitinitiator erläuterte David Rosenberg die Zielsetzung des neuen Verbandes: „Das Ziel von Hinenu ist die Förderung der jüdischen Identität seiner Mitglieder und die Völkerverständigung. Die Vereinsarbeit richtet sich insbesondere an die an der jüdischen Religion und Kultur interessierten rheinland-pfälzischen und saarländischen Studierenden und jungen Erwachsenen von 18 bis 35 Jahren. Außerdem soll Hinenu die Anlaufstelle von jungen Juden und Jüdinnen in Rheinland-Pfalz und Saarland werden und so nachhaltiges Communitybuilding betreiben.“ Die Gründungsversammlung des Verbandes findet am 15. November im rheinland-pfälzischen Landtag statt.
Ein weiteres Thema während des Gesprächs war der terroristische Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und seine Folgen. Fuhr bekräftigte in diesem Zusammenhang erneut, dass die Verherrlichung des Hamas-Terrors in Deutschland und jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft klar verurteilt und bekämpft werden muss. Sie hoffe auch, dass das von Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag angekündigte Betätigungsverbot für die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun jetzt schnell umgesetzt werde.
Rosenberg fügte hinzu: „In dieser schwierigen Zeit für uns, ist es ermutigend zu hören, dass Maßnahmen ergriffen werden sollen, um den Terrorismus der Hamas und verwandter Netzwerke zu bekämpfen. Die Verurteilung von Terrorismus und die Bekämpfung von Antisemitismus sind wichtige Schritte, um den Frieden und die Sicherheit in Deutschland zu fördern. Sämtliche Studierendenverbände in Deutschland haben mit ihrer gemeinsamen Petition „Nie wieder ist jetzt“ klar Position bezogen. Auch wir von Hinenu haben an der Petition mitgearbeitet. Wir hoffen, dass nun weitere Forderungen unserer Petition durch die Bundesregierung umgesetzt werden.“
An die Bundesregierung gerichtet, sagten Fuhr und Rosenberg: „Wir haben die dringende Bitte, dass die angedachten Kürzungen der Mittel für die politische Bildung zurückgenommen und nicht umgesetzt werden. Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus und zur Demokratiebildung werden derzeit von vielen eingefordert und sie sind dringend notwendig. Vor diesem Hintergrund wäre eine Kürzung der Mittel für politische Bildung kontraproduktiv, es wäre zynisch.“