Ministerpräsidentin Dreyer unterstrich, dass Staat und Wirtschaft gemeinsam für soziale Gerechtigkeit sorgen müssten. „Nur wenn alle Menschen ein menschenwürdiges, sozial und finanziell abgesichertes Leben führen können, bleibt der innergesellschaftliche Frieden gewahrt“, ist Dreyer überzeugt. Letztendlich schwäche eine immer weiter wachsende Erosion der sozialen Gerechtigkeit auch die ökonomische Position der Unternehmen.
Als einen wichtigen Lösungsansatz bezeichnete sie die Verbesserung der Einnahmesituation des Staates durch eine stärkere Einbeziehung der Spitzenverdiener und Besitzer großer Vermögen. „Um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten auszugleichen, sind auch Maßnahmen klassischer Verteilungspolitik notwendig“, so Dreyer. Die Ministerpräsidentin brachte es zusammenfassend auf den Punkt, dass gerechte Gesellschaften auch glückliche Gesellschaften seien. Dies sei im Übrigen empirisch belegt.
Ministerpräsidentin Dreyer würdigte die lange Tradition des Hambacher Disputes, der in den vergangenen Jahren nahezu alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Themen aufgegriffen und kontrovers behandelt habe. „Die Streitgespräche haben aufgrund ihrer Originalität und ihrer Sachkunde einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die politische Diskussion im Land“, so die Ministerpräsidentin.
Bei der Veranstaltung nutzte Malu Dreyer die Gelegenheit, um dem langjährigen Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Dieter Schiffmann, persönlich für seinen unermüdlichen Einsatz auf dem Feld der praktischen Politik und der politischen Bildung zu danken. Er feiert am 30. Juni 2013 seinen 65. Geburtstag und geht in den wohlverdienten Ruhestand. „Dieter Schiffmann hat die Jugend- und Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz durch neue und wichtige Impulse bereichert und dadurch zur Stärkung der politischen Kultur beigetragen“, sagte Ministerpräsidentin Dreyer.