| Archäologie

Größer als angenommen?

Die römisch-keltische Straßensiedlung "Belginum" im Hunsrück könnte doch größer gewesen sein, als Wissenschaftler bislang angenommen haben. Magnetometer-Messungen und Laserscanning-Aufnahmen hätten erkennen lassen, dass sich die antike Gemeinde vermutlich über rund 800 Meter erstreckte, teilte die Universität Triermit.
Archäologiepark Belginum; Bild: Touristik-Information Morbach

Zuvor war man von einer Siedlungslänge von etwa 600 Metern ausgegangen. Neue Erkenntnisse erhoffen sich Archäologen jetzt von Grabungen, die im April bei Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) beginnen sollen.

In dem Straßenort "Vicus Belginum" an der heutigen Hunsrückhöhenstraße, der im ersten Jahrhundert nach Christus errichtetet wurde, konnten Reisende zwischen Bingen und Trier nach einer Tagesreise Pferde wechseln, Wagen reparieren lassen, essen und übernachten. In der Blütezeit der Siedlung im zweiten und dritten Jahrhundert lebten dort 200 bis 300 Einwohner, vor allem Kelten vom Stamm der Treverer, plus ebenso viele Durchreisende.

Seit 60 Jahren forschen Wissenschaftler auf dem Gelände. Die Anlage, zu der neben der Siedlung ein Gräberfeld, mehrere Tempelbezirke und ein Militärlager zählen, ist nach Angaben von Wissenschaftlern in Mitteleuropa einzigartig. 2002 öffnete dort ein Archäologiepark.

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