Ministerpräsident Beck: „Erste Kontakte zu ‚Ihrem’ Sender hatten Sie bereits während des Studiums als freier Mitarbeiter in der Hauptredaktion Kultur. Später folgten Stationen als Leiter der Redaktion ‚Kinder und Jugend’ sowie als Chef der Hauptabteilung Programmplanung. 1998 folgte Ihre Berufung zum Programmdirektor und im März 2002 Ihre Wahl zum vierten Intendanten des ZDF. In dieser Funktion standen Sie in den vergangenen zehn Jahren über zwei Amtsperioden an der Spitze von Europas größter öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalt. In dieser Zeit haben Sie wichtige medienpolitische Reformvorhaben gestaltet.“
Beck nannte hier die Umsetzung des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages mit der Einführung des „Drei-Stufen-Tests“, die Konkretisierung des Programmauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und den Modellwechsel bei der Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten mit dem Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.
„Die Ziele, die Sie sich in Ihrer Amtszeit als Intendant für das ZDF setzten, haben Sie stets unaufgeregt, aber mit dem nötigen Nachdruck verfolgt“, sagte Beck an Schächter gerichtet. „Zu diesen Zielen zählte, das ZDF auf die Herausforderungen der Digitalisierung einzustellen, die Finanzierung des Senders zu sichern und ihn zu einer multimedialen Senderfamilie auszubauen. Bereits während Ihrer Zeit als Verantwortlicher für die Kinder- und Jugendredaktion beim ZDF und auch später als Programmdirektor haben Sie innovative Formate ins Leben gerufen, wie etwa die Kindernachrichtensendung „logo“, die Kultur-Dokumentationsreihe „Terra X“ oder später das Talk-Format „Johannes B. Kerner“. Dabei haben Sie stets Wert darauf gelegt, dass das ZDF für Qualitätsfernsehen mit den Schwerpunkten Information, Dokumentation und erzählender Fiktion steht und sich in diesem Bereich weiter entwickelt.“
Auch die Einrichtung der „ZDF-Mediathek“, in der vergangene Sendungen abgerufen werden können, sei beispielhaft gewesen: Der Sender sei damit zum Pionier der digitalen Verbreitung von TV-Inhalten und zum Vorreiter unter den öffentlich-rechtlichen Anstalten geworden.
Ministerpräsident Kurt Beck dankte Professor Markus Schächter für seinen engagierten Einsatz als Intendant des ZDF und für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Sie haben Ihrem Haus durch die notwendigen organisatorischen Maßnahmen und technischen Neuerungen eine gute Grundlage geschaffen, um auch künftig im Wettbewerb zu bestehen, auch wenn immer wieder neue Anpassungsschritte erforderlich sein werden.
Ich freue mich, dass wir auch in Zukunft von Ihnen hören werden. Sie werden in München an der Hochschule für Philosophie einen Lehrstuhl für Medienethik aufbauen und wollen reisen, schreiben sowie verschiedene Ehrenämter übernehmen, etwa bei der Stiftung ‚Aktion Mensch’. Hierfür wünsche ich Ihnen Erfolg und Zufriedenheit.“
Ministerpräsident Beck überreichte dem scheidenden ZDF-Intendant zum Abschied das Bild „ Parkplatz am Dom“ des Mainzer Künstlers Thomas Bauer.