| Demokratie/Verständigung

Ministerpräsident Schweitzer und Beauftragte Fuhr gratulieren Meron Mendel und Saba-Nur Cheema zur Verleihung des Hermann-Sinsheimer-Preises

Ministerpräsident Alexander Schweitzer gratuliert dem muslimisch-jüdischen Ehepaar Saba-Nur Cheema und Meron Mendel zur Verleihung des Hermann-Sinsheimer-Preises der Stadt Freinsheim: „Ihre Stimmen werden in öffentlichen Debatten gehört und haben Gewicht. Sie sind mehr als notwendig in Zeiten, in denen Positionen oftmals unversöhnlich aufeinandertreffen und die Grenzen des Respekts bis hin zu offener Gewalt überschritten werden.“

„Die Jury würdigt damit Ihren großen Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft, die Völkerverständigung und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen“, so der Ministerpräsident weiter.

In ihrer Laudatio auf die Preisträger sagte die Beauftragte des Ministerpräsidenten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr: „Die Arbeit von Saab-Nur Cheema und Meron Mendel ist geprägt vom Dialog. Sie schaffen Räume für offene Diskurse und laden dazu ein, sich selbst und eigene Überzeugungen zu hinterfragen, neue Perspektive kennenzulernen und im Zweifel auch mal eine Irritation in Kauf zu nehmen. Mit beharrlicher Klarheit und großer Besonnenheit verteidigen sie die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft und leisten damit einen Beitrag für ein respektvolles Zusammenleben und für die demokratische Streitkultur in unserem Land.“

Einen Dank richteten Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Monika Fuhr auch an die Stadt Freinsheim: „Mit der Verleihung der Hermann-Sinsheimer-Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, hält die Stadt Freinsheim nicht nur die Erinnerungen an ihren einstigen Bürger wach. Sie leistet damit auch einen wichtigen Beitrag für unsere Demokratie sowie gegen Antisemitismus und Rassismus. Das ist gelebte Erinnerungskultur. Die Liste der bisherigen Preisträger ist eine Anerkennung ihres Wirkens.“

Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören: Caroline Emcke (2023), Konstantin Wecker (2021), Herta Müller (2019), Navid Kermani (2017), Rafik Schami (2013), Ivan Nagel (2011), Günter Rühle (2009), Peter Scholl-Latour (2007), Christa Wolf (2005), Walter Kempowski (2003), Ralph Giordano (2001). 

Die Stadt Freinsheim verleiht seit 1983 den Hermann-Sinsheimer-Preis für Literatur und Publizistik im Andenken an Hermann Sinsheimer, der als Sohn jüdischer Eltern am 6. März 1883 in der pfälzischen Stadt geboren wurde. Nach dem juristischen Staatsexamen widmete sich Sinsheimer seiner literarischen Neigung und wurde in der Weimarer Republik als Journalist, Theaterkritiker, Drehbuchautor und Schriftsteller bekannt. 1933 erteilten ihm die Nationalsozialisten wegen seiner jüdischen Abstammung ein Berufsverbot. 1938 flüchtet Sinsheimer zunächst nach Palästina, später nach London. 

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